Corona-Pandemie Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 318,7
Das Robert Koch-Institut hat innerhalb eines Tages knapp 78.000 Corona-Infektionen registriert - ein deutlicher Anstieg. Gründe sind vermutlich zwei Omikron-Subvarianten und mangelnde Vorsichtsmaßnahmen.
Innerhalb von 24 Stunden hat das Robert Koch-Institut (RKI) 77.878 Corona-Neuinfektionen registriert. Das sind 35.185 Fälle mehr als am Freitag vor einer Woche, als 42.693 Corona-Infektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 318,7 (Vortag: 276,9).
Demnach starben 106 Personen im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle seit Beginn der Pandemie auf 139.729.
Viele nicht gemeldete Fälle
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Corona-Fälle aus - vor allem, weil bei weitem nicht alle Infizierten einen PCR-Test machen lassen. Nur positive PCR-Tests zählen in der Statistik.
Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen. Generell schwankt die Zahl der registrierten Neuinfektionen und Todesfälle deutlich von Wochentag zu Wochentag, da insbesondere am Wochenende immer mehr Bundesländer nicht ans RKI übermitteln und ihre Fälle im Wochenverlauf nachmelden.
BA.4 und B.5 breiten sich aus
Im Zuge der Ausbreitung weiterer Omikron-Varianten hält das RKI es für möglich, dass die Corona-Ansteckungen in Deutschland schon deutlich vor dem Herbst wieder zunehmen. Die Untervarianten BA.4 und B.5 könnten sich stärker verbreiten, "so dass es auch insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen kann", warnt das Institut in seinem Wochenbericht.
Wenn Verhaltensregeln nicht mehr beachtet würden, könnten auch saisonale Effekte das Virus nicht mehr ausreichend ausbremsen.
Vorteil der Immunflucht
Die Untervarianten BA.4 und BA.5 könnten nach Angaben des RKI schon in wenigen Wochen die Mehrzahl der Nachweise ausmachen. Bei Untersuchungen in der vorletzten Woche wurden demnach in jeder zehnten Probe BA.5-Erreger gefunden. BA.4 wurde in 2,1 Prozent der Fälle innerhalb der Stichprobe nachgewiesen.
BA.5 hat Experten zufolge den Vorteil der Immunflucht, die Untervariante entkommt den Antikörpern von Genesenen und Geimpften also besser. Für schwerere Krankheitsverläufe oder mehr Todesfälle bei BA.5 sieht das RKI noch keine Hinweise.