Reaktionen auf Einigung Industrie: Ein vertretbarer Kompromiss
Der Verband der Autoindustrie (VDA) hat die deutsch-französische Einigung zu den CO2-Grenzwerten bei Neuwagen als positive Entwicklung gewürdigt. "Der Vorschlag ist besser als der der EU-Kommission, aber nicht ideal", sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann dem "Tagesspiegel". Insbesondere die Einigung auf das "Phase-In", die stufenweise Einbeziehung aller Fahrzeuge ab 2012, und die Berücksichtigung von Öko-Innovationen seien erfreulich. Das "Phase-In" sei für die deutsche Automobilindustrie wichtig, sagte Wissmann.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) sprach von einem "vertretbarem Kompromiss". BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf erklärte, Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die deutschen Interessen "kraftvoll vertreten" und "zwar keine optimale, aber eine tragbare Lösung" erreicht. Auch Schnappauf lobte die Einführungsphase von 2012 bis 2015, in der die deutschen Autohersteller dann ihren Flottendurchschnitt auf 120 Gramm CO2 pro Kilometer senken könnten. Daran solle sich auch die EU-Kommission halten.
"Einigung verheißt nichts Gutes"
Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Renate Künast, kritisierte hingegen die Einigung. Der "Passauer Neuen Presse" sagte sie: " Die Einigung verheißt gar nichts Gutes für den europäischen Klimaschutz. Das ist typisch Merkel: Sie startet als Klimaretterin, und am Ende zerlegt sie alles in Einzelteile." Merkel sei voll auf die Vorschläge der deutschen Automobilkonzerne eingegangen, "die Spritschlucker verkaufen wollen". Dies werde mittelfristig keine Arbeitsplätze in Deutschland erhalten.