
Einigung mit Bund und Kommunen Mehr Geld für Beschäftigte im öffentlichen Dienst
Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst ist gelöst, Gewerkschaften und Arbeitgeber haben sich geeinigt. Die Beschäftigten in Bund und Kommunen sollen in zwei Stufen insgesamt 5,8 Prozent mehr Lohn bekommen.
Die Tarifparteien im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben sich geeinigt. "Wir haben einen Tarifabschluss erreicht, der in schwierigen Zeiten einen guten Ausgleich bringt", sagte die geschäftsführende Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die in den Verhandlungen den Bund vertrat. Die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst würden flexibler, moderner und attraktiver.
Ver.di-Chef Frank Werneke erklärte für die Arbeitnehmerseite, die Annahme des Ergebnisses sei der Gewerkschaft nicht leicht gefallen: "Es ist ein schwieriges Ergebnis in schwierigen Zeiten." Der Verhandlungsführer der Gewerkschaft dbb Beamtenbund, Volker Geyer, betonte dennoch: "In dieser Einigung kann sich jede und jeder wiederfinden."
Die mehr als 2,7 Millionen Beschäftigten sollen ab dem 1. April eine Erhöhung von drei Prozent erhalten, mindestens aber 110 Euro mehr im Monat. Ab 1. Mai 2026 soll eine weitere Erhöhung um 2,8 Prozent folgen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 27 Monate, also bis Ende März 2027, betragen. Grundlage für die Einigung ist ein Schlichterspruch, der eine zweistufige Lohnerhöhung um 5,8 Prozent vorgeschlagen hatte.
Die Einigung sieht zudem vor, dass sich die monatlichen Schicht- und Wechselschichtzulagen ab Juli deutlich erhöhen. Zudem sollen die Beschäftigten ab 2026 ein höheres 13. Monatsgehalt bekommen und ab 2027 einen weiteren Urlaubstag. Laut Innenministerium liegen die Kosten des Tarifabschlusses allein für die Tarifbeschäftigten des Bundes bei rund 1,94 Milliarden Euro.
Viele kommunale Beschäftigte
Die Gewerkschaft ver.di und der Deutsche Beamtenbund (dbb) hatten insgesamt acht Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens aber eine Anhebung um 350 Euro monatlich. Die Arbeitgeber hatten mit Blick auf die klammen öffentlichen Kassen mit der Vorlage eines Angebots gezögert, dann aber ein Gesamtvolumen von 5,7 Prozent auf den Tisch gelegt.
Der Bund hat rund 132.000 Beschäftigte, die Kommunen etwa 2,6 Millionen. Die Länder sind aus der Tarifgemeinschaft mit Bund und Kommunen ausgetreten und verhandeln gesondert.