EU will Zigaretten mit Feuerschutz Glimmstängel sollen weniger glimmen
Durch unachtsam weggeworfene Zigaretten entstehen in Europa jährlich tausende von Bränden mit über 500 Toten. Dem will die EU nun mit einem eingebauten Feuerschutz begegnen. Die Glimmstängel sollen schneller ausgehen.
Zigaretten sollen in Europa künftig schneller von alleine ausgehen, wenn sie unbeachtet vor sich hinbrennen. Diesem Vorschlag der EU-Kommission haben die Mitgliedstaaten zugestimmt. Das Ziel: Zigaretten sollen seltener der Grund für fahrlässig verursachte Brände sein.
Dazu werden sie mit einer Art Feuerschutz ausgestattet. Das Zigarettenpapier soll nach Angaben der Behörde mit dünnen feuerhemmenden Schichten präpariert werden. Damit werde das Risiko verringert, dass beispielsweise Stoffe und Papier in Wohnungen, aber auch Felder und Wälder in Flammen aufgehen, wenn eine Zigarette achtlos weggeworfen wird.
Mehr als 500 Tote durch Zigarettenbrände
Glimmende Zigaretten seien oft schuld an Zimmer- und Waldbränden, sagte Verbraucherschutz-Kommissarin Meglena Kuneva. Jährlich entstünden in 14 europäischen Staaten, für die entsprechende Zahlen vorliegen, 11.000 Brände mit mehr als 500 Toten und 1600 Verletzten. In Italien etwa seien weiterglimmende Zigaretten für ein Drittel der unabsichtlich entstanden Waldbrände verantwortlich.
Die Idee der feuersicheren Zigarette ist nicht neu: Der US-Bundesstaat New York hat den Herstellern entsprechende Standards bereits 2004 zur Auflage gemacht. Andere US-Staaten zogen nach oder werden das noch tun. In Kanada müsse das Zigarettenpapier schon seit Oktober 2005 speziell behandelt werden, so die EU-Kommission.
Die EU will im Frühjahr 2008 einen konkreten Vorschlag machen. Dann könnte die europäische Tabakindustrie binnen zwei bis drei Jahren auf den neuen Sicherheits-Standard verpflichtet werden.