Westerwelle auf Antrittsbesuch in Frankreich Besuch bei einer Jugendliebe
Der Außenminister hat sich nach Westen vorgetastet: Nach seinem Antrittsbesuch in Warschau und Den Haag reiste Westerwelle nach Paris. Die enge deutsch-französische Abstimmung solle vertieft werden, sagte er bei einem Treffen mit Amtskollege Kouchner - und betonte, er habe "Frankreich schon immer bewundert".
Der neue deutsche Außenminister ist erst nach Besuchen in Warschau und Den Haag nach Paris gekommen - dafür möchte Guido Westerwelle aber künftig mindestens einmal in der Woche mit seinem französischen Kollegen Bernhard Kouchner telefonieren. Die enge deutsch-französische Abstimmung solle vertieft werden - "auch über Europa hinaus", sagte Westerwelle.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle wird von französischen Soldaten empfangen.
Konkret forderten die Außenminister den nach der Absage der Stichwahl im Amt bestätigten afghanischen Präsidenten Hamid Karsai zur Zusammenarbeit mit seinen politischen Gegnern auf. "Wir erwarten, dass der afghanische Präsident sich bemüht, die verschiedenen Lager zusammenzuführen", sagte Westerwelle.
"Weimarer Dreieck" soll sich wieder treffen
Westerwelle und Kouchner setzen sich zudem dafür ein, die Treffen der Vertreter des sogenannten Weimarer Dreieck aus Berlin, Paris und Warschau wiederzubeleben, das 2008 zum letzten Mal zusammengetreten war. Das nächste Treffen solle in Berlin stattfinden.
Nachdem er seine erste offizielle Auslandsreise nach Polen unternommen hatte, hob Westerwelle in Paris die deutsch-französische Freundschaft hervor. "Ich habe Frankreich immer bewundert und geliebt und schon als Jugendlicher Freundschaften geschlossen", sagte Westerwelle. Seine Generation sei vom Jugendaustausch zwischen beiden Ländern geprägt.
Gefragt nach seinen Französisch-Kenntnissen, sagte Westerwelle: "Ich komme im Urlaub einigermaßen durch, ohne zu verhungern und zu verdursten."
In Frankreich künftig "Tag der Freundschaft mit Deutschland "
Kouchner kündigte an, dass sein Land künftig das bisherige offizielle Gedenken an den Waffenstillstand nach dem Ersten Weltkrieg durch einen Tag der deutsch-französischen Freundschaft ersetzt. Präsident Nicolas Sarkozy habe in Abstimmung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel entschieden, den 11. November umzuwidmen.