Guaidó fordert Maduro heraus Machtkampf in Venezuela eskaliert
Venezuelas Präsident Maduro hat alle diplomatischen Beziehungen zu den USA abgebrochen. Zuvor hatten die USA und viele amerikanische Länder Oppositionsführer Guaidó als Übergangspräsidenten anerkannt.
Nach der Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, Oppositionsführer Juan Guaidó als Übergangspräsidenten Venezuelas anzuerkennen, hat der venezolanische Präsident Nicolás Maduro den Abbruch aller diplomatischen Beziehungen zu den USA angekündigt. US-Diplomaten hätten 72 Stunden Zeit, das Land zu verlassen, sagte er. "Die imperialistische US-Regierung will eine Marionettenregierung in Venezuela einsetzen", fügte er hinzu.
Trump sieht Guaidó als Interims-Staatschef
Trump sagte, er sehe Guaidó als rechtmäßigen Übergangspräsidenten des südamerikanischen Landes. "Ich werde weiterhin das volle Gewicht der wirtschaftlichen und diplomatischen Macht der Vereinigten Staaten nutzen, um auf die Wiederherstellung der Demokratie in Venezuela zu drängen", erklärte Trump in der Mitteilung. Er rufe andere Regierungen im Westen dazu auf, Guaidó ebenfalls als Übergangspräsidenten anzuerkennen.
US-Außenminister Mike Pompeo forderte die Sicherheitskräfte in Venezuela auf, einer friedlichen Machtübergabe nicht im Wege zu stehen. Er rief sie dazu auf, "die Demokratie zu unterstützen und alle Bürger Venezuelas zu schützen". Das Volk habe lange genug unter der "katastrophalen Diktatur" Maduros gelitten.
Viele weitere Länder erkennen Guaidó an
Guaidó hatte zuvor erklärt, als "amtierender Präsident" des südamerikanischen Landes eine Übergangsregierung einzusetzen und freie Wahlen abzuhalten. Er war Anfang Januar zum Präsidenten der von der Opposition dominierten und von Maduro entmachteten Nationalversammlung gewählt worden.
Juan Guaidó will das Land als Übergangspräsident führen.
Auch Kanada, Argentinien, Brasilien, Chile, Costa Rica, Guatemala, Kolumbien, Paraguay und Peru sowie die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) erkannten Guaidó als Übergangspräsidenten des südamerikanischen Landes an. Ein Sprecher des mexikanischen Außenministeriums erklärte jedoch, dass das Land sich der OAS-Entscheidung nicht anschließe. Venezuela war 2017 aus der Staatengemeinschaft ausgetreten. Unterstützt wird Maduro auch weiterhin von seinen Verbündeten in Kuba, Bolivien und Nicaragua.
Proteste für und gegen Maduro
In ganz Venezuela gingen Zehntausende Menschen gegen die sozialistische Regierung auf die Straßen. Die Demonstranten zeigten Transparente mit der Aufschrift "Wir sind frei" und skandierten "Sie wird stürzen, sie wird stürzen, diese Regierung wird stürzen". Die Polizei feuerte Tränengasgranaten und Gummigeschosse in die Menge. Vermummte Demonstranten schleuderten Steine auf die Sicherheitskräfte. Nach Medienberichten wurden mehrere Demonstranten festgenommen.
Sicherheitskräfte gingen gegen die Demonstranten vor.
Auch Maduros Anhänger gingen auf die Straßen, um die Regierung zu unterstützen. Der 23. Januar ist ein symbolisches Datum für das Land, weil an diesem Tag 1958 der damalige venezolanische Diktator Marcos Pérez Jiménez gestürzt wurde.