US-Wahl 2024
Nominierung durch Trump Ölmanager Wright soll US-Energieminister werden
Er leugnet den Klimawandel und setzt vor allem auf Öl und Gas: Der Konzernchef Chris Wright soll Energieminister der USA werden. Für Aufsehen sorgte er zuletzt mit einem Video: Er trank Fracking-Flüssigkeit vor laufender Kamera.
Der designierte US-Präsident Donald Trump hat eine weitere Nominierung verkündet. Der Posten des Energieministers soll an Chris Wright gehen. Wright ist ein Konzernchef aus der Öl-Branche und Klimaskeptiker. "Es gibt keine Klimakrise, und wir befinden uns bei der Energie auch nicht in einem Umbruch", sagte er vergangenes Jahr in einem Video auf LinkedIn - trotz anerkannter Forschungsergebnisse, die dieser Aussage übereinstimmend widersprechen.
Sollte der Senat Trumps Vorschlag folgen, würde der Gründer und Chef des Öl-Dienstleisters Liberty Energy vermutlich eine Wende in der US-Klimapolitik hin zu fossilen Brennstoffen einleiten. Den Kampf der Demokraten gegen die globale Erwärmung verglich Wright zuletzt mit dem Sowjet-Kommunismus.
Wright trank Fracking-Flüssigkeit
"Als Energieminister wird Chris eine wichtige Führungsrolle übernehmen, Innovationen vorantreiben, Bürokratie abbauen und ein neues 'Goldenes Zeitalter des amerikanischen Wohlstands und des Weltfriedens' einläuten", sagte Trump.
Für Aufsehen sorgte Wright 2019, als er vor laufender Kamera Fracking-Flüssigkeit trank, um die von ihm postulierte Unschädlichkeit zu demonstrieren. Beim Fracking wird ein Bohrer tief in die Erde gerammt, durch den eine Mischung aus Wasser, Sand und Chemikalien gepresst wird. Die Gesteinsschichten werden aufgebrochen, wodurch Risse entstehen, die vor allem im Gestein gebundenes Gas freisetzen.
In den USA wird die Methode seit Jahren intensiv eingesetzt, was zu einem massiven Anstieg der dortigen Gasförderung geführt hat. Wegen der hohen Risiken ist es bei einigen Umweltschützern stark umstritten.
Trump will "Öl- und Gasvorteil" der USA ausbauen
Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, staatliche Fördergelder für klimafreundliche Technologien zu streichen und die Förderung fossiler Energieträger in den USA massiv auszuweiten. Außerdem wird erwartet, dass die USA unter Trump wie bereits während seiner ersten Amtszeit erneut aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.
Wright wird dem von Trump angekündigten Nationalen Energierat angehören, der vom designierten Innenminister Doug Burgum geleitet werden soll. Der Rat soll Bürokratie abbauen, Investitionen des Privatsektors fördern und sich auf Innovation statt auf Regulierung konzentrieren, hatte Trump erklärt. Ziel sei es, alle Formen der Energieproduktion zu erweitern und den "sagenhaften Öl- und Gasvorteil" der Vereinigten Staaten wiederherzustellen.
Unter dem scheidenden demokratischen Präsidenten Joe Biden hat die Ölproduktion des Landes einen Rekord erreicht. Es ist ungewiss, ob dies unter Wright als Energieminister noch gesteigert werden könnte. Der Stromverbrauch in den USA ist zuletzt zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten wieder angestiegen, angetrieben von Künstlicher Intelligenz, E-Fahrzeugen und Kryptowährungen.