Rettungsaktion in Thailand Alle Jungen und ihr Trainer befreit
Nach 17 Tagen hat das Drama um die in einer überschwemmten Höhle eingeschlossene Fußballmannschaft ein glückliches Ende genommen: Thailändische Rettungskräfte konnten alle Jugendlichen und ihren Trainer befreien.
Spezialtaucher in Thailand haben alle 13 in einer Höhle eingeschlossenen Mitglieder einer Fußballmannschaft gerettet. Die Jugendlichen und ihr Fußballtrainer seien nach einer mehrstündigen Rettungsaktion aus der überfluteten Höhle befreit und in Sicherheit gebracht worden, teilte die zuständige Marineeinheit mit. Als vorletzter kam der Jüngste nach draußen - er ist erst elf. Mittlerweile sind auch drei Marinesoldaten und ein Mediziner ins Freie gekommen, die zu den Jungen in der Höhle getaucht waren, um ihnen zu helfen.
Jungen geht es den Umständen entsprechend gut
Die Jungen seien auf dem Weg ins Krankenhaus, da sie nach so langer Zeit in der Höhle geschwächt seien, berichten Medien. Es bestünden aber wohl keine ernsthaften gesundheitlichen Gefahren. Den Jugendlichen, die seit bereits Sonntag befreit wurden, geht es den Umständen entsprechend gut. Sie werden auch psychologisch betreut. Nach den langen Tagen in der Dunkelheit der Höhle mussten sie zunächst Sonnenbrillen tragen, um sich wieder an das Tageslicht zu gewöhnen. Sie sollen aber bald das Krankenhaus verlassen können.
Die zwölf Jungen im Alter zwischen elf und 16 Jahren und ihr 25-jähriger Coach waren am 23. Juni bei einer Erkundungstour in dem Höhlensystem von plötzlichem Starkregen überrascht worden. Seitdem saßen sie im Inneren der Höhle in der Provinz Chiang Rai fest. Nach zehn Tagen wurden sie von Tauchern gefunden. Seit Sonntag waren die Eingeschlossenen nach und nach gerettet worden.
"Es bleibt ein kleines Wunder"
Selbst die Einsatzkräfte seien überrascht, wie gut die Rettungsaktion bislang gelaufen sei, erzählt ARD-Korrespondentin Sandra Ratzow. Das hänge damit zusammen, dass viel Wasser aus der Höhle gepumpt werden konnte und dass die besten Taucher im Einsatz seien. "Trotzdem bleibt es ein kleines Wunder", so Ratzow.
In der Region im Norden Thailands, an der Grenze zu Myanmar, gab es wieder heftige Regenfälle. Der Einsatz war auch ein Kampf gegen das Wetter und gegen die Zeit. In Südostasien ist gerade Monsun-Saison. Deswegen wollten die Helfer den Einsatz unbedingt heute abschließen: Der Regen hätte die Höhle sonst weiter überfluten können.
Bundesregierung erleichtert
Die Bundesregierung hat erleichtert auf die geglückte Rettungsaktion im thailändischen Höhlen-Drama reagiert. "Wie so viele Menschen auf der ganzen Welt haben wir mitgefiebert", twitterte Außenminister Heiko Maas. "Jetzt ist die Erleichterung riesig." Regierungssprecher Steffen Seibert freute sich über "eine wunderbare Nachricht". Es sei so vieles zu bewundern: "Der Durchhaltewille der tapferen Jungs und ihres Trainers, das Können und die Entschlossenheit der Retter."