Coronavirus in Europa Italien beklagt mehr als 10.000 Tote
In Italien gibt es weltweit die meisten Tote durch das Coronavirus: Das Land meldet jetzt 10.023 Tote. Gleichzeitig verlangsamt sich aber die Zahl Neu-Infizierter. In Spanien dagegen stieg die Zahl neuer Fälle weiter massiv an.
Die Coronavirus-Pandemie hat Europa weiter fest im Griff. Aus Italien werden traurige Zahlen gemeldet: Seit Beginn der Pandemie sind mehr als 10.000 mit dem Coronavirus infizierte Menschen gestorben. Der Zivilschutz meldete heute 889 neue Todesfälle. Damit stieg die Gesamtzahl der Toten auf 10.023.
Italien hat in der Coronavirus-Pandemie die weltweit meisten Toten zu verzeichnen. Die Zahl der Infektionen stieg um 5974 Fälle auf insgesamt 92.472.
Beerdigung In Italien: Die Todeszahl in Italien ist erneut gestiegen.
Anstieg Neu-Infizierter verlangsamt sich
Gleichzeitig verlangsamte sich der Anstieg bei den Neuinfektionen weiter: Der Anstieg um 6,9 Prozent am Samstag war der schwächste seit dem Beginn der Pandemie in Italien vor mehr als einem Monat. In den Tagen zuvor lag die Infektionsrate bei 7,4 beziehungsweise 8,3 Prozent.
Angesichts der Lage im Land verschärfte Italien seine Einreisebestimmungen. Jeder, der auf dem Luft-, See- oder Landweg einreist, muss unter anderem ganz genau den Grund seiner Reise, seinen Aufenthaltsort in Italien und seine Telefonnummer angeben. So heißt es in einer vom Verkehrsministerium veröffentlichten Mitteilung.
Die Reisenden müssen außerdem mitteilen, wie sie ihren Zielort in Italien erreichen werden. Auch Personen, die keine Symptome für eine mögliche Covid-19-Erkrankung zeigen, müssen sich demnach bei den örtlichen Gesundheitsbehörden melden und in eine 14-tägige Selbstisolation begeben. Flug- und Schifffahrtsgesellschaften werden verpflichtet, bei ihren Passagieren schon beim Einchecken die Körpertemperatur zu messen und Personen ab 37,5 Grad nicht an Bord zu lassen. Viele Flugverbindungen sind schon eingestellt und einige Flughäfen bereits geschlossen worden.
Spanien verzeichnet erneut Rekordzahl an Todesfällen
In Spanien steigt die Zahl der Corona-Todesfälle weiter massiv an. Über Nacht seien 832 Menschen an den Folgen der Viruserkrankung gestorben, teilten die Behörden mit. Das sind so viele wie noch nie zuvor. Die Zahl der Infizierten kletterte auf 72.248 von 64.059 am Tag zuvor.
Die Regierung in Madrid ordnete gegen die Corona-Pandemie die Schließung aller "nicht lebenswichtigen" Unternehmen für zwei Wochen an. Dies teilte Regierungschef Pedro Sánchez mit. Eine ähnliche Regelung gilt auch in Italien.
In einigen Gebieten mache es den Anschein, als ob der Höhepunkt erreicht sei, sagte der Leiter der Behörde für Gesundheitsnotfälle, Fernando Simon. Nach wie vor bereite die Zahl in Intensivbetten jedoch Sorge. Es gebe zu wenige.
Wie spanische Medien berichteten, wurde ein ungenutztes öffentliches Gebäue in Madrid wie bereits zuvor eine Eislaufhalle als Leichenhalle umfunktioniert. Am Donnerstag hatte die Regierung die Ausgangssperre bis mindestens zum 12. April verlängert. Sie gilt bereits seit dem 14. März.
Spanien ist das nach Italien am stärksten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa.
In Frankreich, das mit fast 2000 Toten die fünfthöchste Todesrate in Europa aufweist, wurde am Freitag die Ausgangssperrein um weitere zwei Wochen bis 15. April verlängert. Das Land stehe noch "am Anfang der epidemischen Welle", sagte Premierminister Edouard Philippe.
In Großbritannien, dessen Premierminister Boris Johnson selbst mit dem Virus infiziert ist, stieg die Zahl der Toten am Samstag auf mehr als 1000, mehr als 17.000 Briten sind erkrankt.
Portugal will Migranten als Ansässige sehen
In Portugal sollen Migranten während der Krise als Ansässige angesehen werden. Voraussetzung seien Anträge auf Aufenthaltsgenehmigungen wie Asylanträge, teilen die Behörden mit. Damit solle sichergestellt werden, dass auch Migranten der Zugang zum Gesundheitssystem, Sozialleistungen, Bankkonten und Mietverträgen gewährleistet werden könne. Die Bestimmungen sollen ab Montag bis zunächst zum 1. Juli gelten.
Im vergangenen Jahr erhielten laut Regierungsdaten von 580.000 im Land lebenden Immigranten 135.000 eine Aufenthaltsgenehmigung. In Portugal sind 5170 Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. 100 Menschen starben daran.