Schiffbrüchige im Pazifik Rettung nach acht Tagen
Acht Tage lang trieben sechs Erwachsene und ein Baby in einem hölzernen Rettungsboot im Pazifik. Nun entdeckte ein neuseeländisches Suchflugzeug die Schiffbrüchigen. Doch von den anderen Passagieren einer verschollenen Fähre fehlt jede Spur.
Nach acht Tagen in einem hölzernen Rettungsboot auf dem Pazifik sind sechs erwachsene Passagiere und ein Baby gerettet worden. Ein Flugzeug der neuseeländischen Luftwaffe habe die Vermissten etwa 300 Kilometer südöstlich des kleinen Pazifikstaats Nauru im Ozean gesichtet und ein Fischerboot zu der Stelle dirigiert, berichtete "Radio New Zealand". Das Baby sei bewusstlos gewesen.
Die Schiffbrüchigen waren mit der Fähre MS Butirao unterwegs gewesen. Die hätte am 20. Januar in South Tarawa, der Hauptstadt des Inselstaats Kiribati ankommen sollen. Insgesamt sollen rund 50 Menschen an Bord gewesen sein. Die übrigen 43 werden noch vermisst. Die Fähre hatte vermutlich noch ein zweites Rettungsboot an Bord, sagte John Ashby von Neuseelands Seenot-Koordinationszentrum.
Suchaktion wird fortgesetzt
Das Wetter war seit dem Verschwinden der Passagiere sonnig mit moderatem Seegang. Das Rettungsflugzeug warf zunächst Proviant, Wasser und ein Funkgerät für die Schiffbrüchigen ab. Das Fischerboot nahm sie dann wenig später an Bord. Derzeit versuche die Luftwaffe, Kontakt mit den Schiffbrüchigen aufzunehmen, sagte Kommandeur Darryn Webb. Das Flugzeug werde mit der Suche in der Region fortfahren und jede Anstrengung unternehmen, weitere Überlebende zu finden.
Bei der vermissten Fähre handelt es sich um einen gut 17 Meter langen Katamaran, der am 18. Januar auf der ebenfalls zu Kiribati gehörenden Insel Nonouti ausgelaufen war. Für die 250 Kilometer lange Strecke nach South Tarawa durch den zentralen Pazifik hätte das Schiff zwei Tage benötigen sollen. Lokale Behörden in dem Inselstaat teilten mit, dass die Fähre vor der Überfahrt auf Grund gelaufen war und deshalb vor dem Auslaufen ihre Schraubenwelle repariert worden sei.
Kiribati ist ein entlegener Inselstaat aus insgesamt 33 Atollen im zentralen Pazifik. Rund 110.000 Menschen bewohnen die Inseln.