Neue Bären für die USA Die Wiederbelebung der Panda-Diplomatie
Pandas sind Besuchermagneten in Zoos und für China ein diplomatisches Faustpfand. Nach Annäherung zwischen Peking und Washington sollen nun neue Pandas in die USA geschickt werden.
China will seine Panda-Diplomatie mit den USA wieder aufleben lassen. Mit dem Zoo in San Diego sei ein Kooperationsvertrag unterzeichnet worden, bestätigte die Sprecherin des chinesischen Außenamtes, Mao Ning, in Peking. Laut US-Medienberichten könnten in der Stadt in Kalifornien im Sommer zwei Pandas aus China eine neue Heimat bekommen. Vor fünf Jahren verließen die letzten Pandas San Diego.
"Wir sind sehr aufgeregt und hoffnungsvoll", sagte Megan Owen von der San Diego Zoo Wildlife Alliance und Vizepräsidentin der Organisation Wildlife Conservation Science. Die chinesische Seite habe sich sehr enthusiastisch über das Vorhaben geäußert, die Panda-Kooperation wieder aufzunehmen, beginnend mit dem Zoo in San Diego.
Aktuell leben nur noch vier der Tiere in den Vereinigten Staaten, alle im Zoo von Atlanta. Dieser Vertrag läuft Ende des Jahres aus. Der Zoo von San Diego hielt jedoch auch nach der Rückgabe seiner Pandas den Kontakt zu den chinesischen Kollegen.
Auch Zoo in Washington darf hoffen
Erst im Herbst vergangenen Jahres mussten mehrere Pandas den Zoo in der US-Hauptstadt Washington, der seit den 1970er-Jahren Pandas beherbergte, verlassen, weil der Leihvertrag ausgelaufen war. Die Rückkehr nach China kam zu einer Zeit, in der das Verhältnis der beiden Staaten auf einem Tiefpunkt war.
Peking verhandle derzeit mit dem Hauptstadt-Zoo wieder über eine Panda-Kooperation, sagte Mao. Die Zusammenarbeit trage zum Schutz der gefährdeten Tiere bei und fördere die Freundschaft zwischen den Menschen, sagte sie.
Ein Treffen zwischen US-Präsident Joe Biden und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping hatte bereits im November Hoffnungen auf eine Rückkehr der Bären geweckt. Beide versprachen damals, sich um den Abbau der Spannungen zu bemühen. Xi sagte, er habe erfahren, dass sich der Zoo von San Diego und die Menschen in Kalifornien sehr darauf freuten, wieder Pandas willkommen zu heißen.
Weniger als 2.000 Pandas in der Wildnis
In freier Wildbahn leben Pandas nur noch in Teilen von China. Zuletzt schätzte die chinesische Forstbehörde ihre Zahl auf 1.900 Tiere. Der Status wurde von der Internationalen Union zur Bewahrung der Natur (IUCN) von "stark gefährdet" auf "gefährdet" herabgesetzt.
Die Zucht von Riesenpandas ist schwierig, weil das Fortpflanzungsfenster der Weibchen extrem eng ist und nur 48 bis 72 Stunden pro Jahr beträgt. Owen sagt, eine Rückkehr der Bären sei nicht nur gut für San Diego, sondern auch für die Erholung der Art.
China hat auch Deutschland Pandas zur Verfügung gestellt. Der Berliner Zoo hofft aktuell auf Nachwuchs von Panda-Dame Meng Meng. 2019 waren in der Hauptstadt zwei Pandas zur Welt gekommen.