Bereits mehrere Tiere verendet Mehr als 160 Grindwale in Australien gestrandet
In Australien versuchen Experten und freiwillige Helfer fieberhaft, eine große Gruppe gestrandeter Grindwale zu retten. Augenzeugen sprechen von einem schrecklichen Anblick: Aus eigener Kraft können sich die Tiere nicht befreien.
An einem Strand an der australischen Westküste sind mehr als 160 Grindwale gestrandet. Nach Angaben der Behörde für Artenvielfalt und Naturschutz (DBCA) gerieten die Meeressäuger nahe der Kleinstadt Dunsborough 250 Kilometer südlich von Perth in flachem Gewässer in Not.
Etwa 100 der Meeressäuger seien mittlerweile wieder in tiefere Gewässer gelangt, teilte die DBCA mit. Helfer in Booten versuchten sie daran zu hindern, erneut in Richtung Küste zu schwimmen. "Wir sind mit Schiffen und einem Sichtungs-Flugzeug im Einsatz, das alle paar Stunden verfolgt, wo sich die Tiere befinden", sagte eine DBCA-Sprecherin. Fast 30 der gestrandeten Tiere seien aber im flachen Wasser verendet.
Zahlreiche Tierschützer und Anwohner waren seit dem Morgen an den Strand geeilt, um bei der Rettung zu helfen und die Tiere mit Wasser zu überschütten. "Wir wissen, dass die Menschen helfen wollen, aber wir haben sie gebeten, nicht zu versuchen, die Tiere ohne Anweisung des DBCA-Personals zu retten, da dies zu weiteren Verletzungen und Stress für die Tiere führen und eine koordinierte Rettungsaktion behindern könnte", schrieben die Behörden. Bei Massenstrandungen von Walen habe zudem die Sicherheit der Menschen immer höchste Priorität.
Weitere Tiere in Küstennähe in Gefahr
Laut Behörde handelt es sich um vier Gruppen von Walen, die über eine Strecke von 500 Metern an dem Strand liegen. "Basierend auf früheren Strandungen dieser Walart, beispielsweise am Cheynes Beach in der Nähe von Albany im letzten Jahr, führen solche Ereignisse in der Regel dazu, dass die gestrandeten Tiere eingeschläfert werden müssen, was die humanste Lösung ist", teilte der Parks and Wildlife Service des Bundesstaates Western Australia auf Facebook mit.
Mit Booten versuchten Einsatzkräfte, eine weitere Gruppe von etwa 20 Grindwalen davon abzuhalten, ebenfalls in Richtung Strand zu schwimmen. Etwas weiter von der Küste entfernt befinde sich zudem eine weitere Herde von etwa 110 Walen in tieferem Wasser.
Grund für Strandung bisher unbekannt
Die Situation sei schrecklich, sagte der Meeresexperte Ian Wiese. "Es gibt viele Theorien auf der ganzen Welt, aber niemand konnte bisher wirklich eine Ursache für die Massenstrandungen von Walen finden." In der gleichen Region war es 1996 zu einer Massenstrandung von 320 Grindwalen gekommen. Damals konnten fast alle Tiere gerettet werden.
2018 starben im westaustralischen Hamelin Bay ebenfalls 100 der Meeressäuger nach einer Massenstrandung. Im vergangenen Jahr waren am Cheynes Beach östlich der Stadt Albany erneut fast 100 Grindwale gestrandet. Keines der Tiere überlebte.
Grindwale bauen laut Experten extrem enge Bindungen untereinander auf. Zu bestimmten Jahreszeiten sind sie in großen Verbänden unterwegs, was das Risiko einer Massenstrandung erhöht.