Schutzmaßnahmen erfolgreich Wieder mehr Nashörner in Afrika
Die Schutzmaßnahmen scheinen Wirkung zu zeigen: In Afrika leben mehr Nashörner als noch im Vorjahr. Der Anstieg ist der erste seit zehn Jahren. Wilderei hat den weltweiten Bestand stark reduziert.
Auf dem afrikanischen Kontinent sind erstmals seit einem Jahrzehnt mehr Nashörner als im Vorjahr festgestellt worden. Wie die Weltnaturschutzunion (IUCN) bekannt gab, lebten Ende 2022 fast 23.300 Nashörner in Afrika - und damit 5,2 Prozent mehr als noch 2021.
Demnach stieg sowohl die Zahl der Breitmaulnashörner als auch die der Spitzmaulnashörner wieder an. Michael Knight, Wildtierforscher und Leiter der IUCN-Expertengruppe für Nashörner in Afrika, sprach von einer "guten Nachricht", dank der die Organisation "zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder aufatmen" könne.
Schutzmaßnahmen führten zum Anstieg der Zahlen
Für die Bilanz kombinierte die IUCN die Schätzungen zu den Zahlen der Tiere in verschiedenen Ländern. Demnach hätten verschiedene Schutzmaßnahmen dazu geführt, dass die Zahl wieder gestiegen ist.
Bei den Spitzmaulnashörnern betrug der Anstieg 4,2 Prozent - ihr aktueller Bestand wurde mit 6.487 angegeben. Die Zahl der Breitmaulnashörner stieg um 5,6 Prozent auf 16.803. Nun sei es wichtig, den positiven Trend "weiter zu festigen und nicht nachzulassen", sagte Knight.
Horn als Heilmittel begehrt
Jahrzehntelange Wilderei hat den weltweiten Nashorn-Bestand stark reduziert. Ein Grund für die Jagd ist die hohe Nachfrage nach dem Horn der Tiere als Heilmittel in asiatischen Ländern.
Laut IUCN wurden im Jahr 2022 auf dem gesamten Kontinent mehr als 550 Nashörner von Wilderern getötet, die meisten davon in Südafrika. Fast 80 Prozent aller Nashörner der Welt leben in Südafrika.