Nach Hilferuf Spaniens "Schnelle EU-Eingreiftruppe" gegen Flüchtlinge
Zur Eindämmung des Flüchtlingsstroms von Nordafrika zu den Kanarischen Inseln will die Europäische Union Spanien mit Flugzeugen und Schiffen unterstützen. EU-Justiz- und Innenkommissar Frattini kündigte außerdem die Entsendung einer "schnellen Eingreiftruppe" an.
Die Europäische Union wird Spanien im Kampf gegen illegale Einwanderer aus Afrika mit Flugzeugen und Schiffen aus verschiedenen EU-Staaten helfen. EU-Justiz- und Innenkommissar Franco Frattini kündigte in Brüssel außerdem die Entsendung einer "schnellen Eingreiftruppe" von Experten der EU-Grenzschutzagentur (Frontex) auf die Kanarischen Inseln an.
Langfristig Luftüberwachung über Afrika geplant
Nach Angaben Frattinis sind acht EU-Staaten schon jetzt bereit, sehr kurzfristig Flugzeuge und Schiffe zur Luft- und Meeresüberwachung entlang der afrikanischen Küste einzusetzen. Um welche Länder es sich handelt, ist noch nicht bekannt. In zwei Wochen werde Frontex die Mitgliedstaaten offiziell um Hilfe bitten. Zunächst sollten dann die Gewässer vor den Kanarischen Inseln kontrolliert werden. Im kommenden Jahr soll die Luftüberwachung bis nach Kap Verde, Gambia und Guinea in Westafrika ausgedehnt werden.
Auf den kanarischen Inseln waren in den vergangenen Tagen mehrere tausend Migranten vor allem aus Mauretanien, Marokko und Senegal gelandet. Die spanische Vize-Ministerpräsidentin María Teresa Fernández de la Vega hatte die EU eindringlich um rasche Hilfe gebeten. "Dies ist nicht nur ein Problem für Spanien, sondern auch ein Problem für Europa. Dies ist eine Notlage."
Spanien plant "temporäre Aufnahmezentren" in Afrika
De la Vega kündigte zudem an, Spanien werde zwei "temporäre Aufnahmezentren" für illegale Migranten in Mauretanien und Senegal einrichten. "Wir sprechen nicht von Internierungslagern. Wir sprechen über zeitweilige Aufnahme", sagte die Vize-Ministerpräsidentin. Spanien werde dafür sorgen, dass die Menschenrechte der Betroffenen nachprüfbar respektiert würden.