EU will Zuwanderung qualifizierter Arbeitnehmer erleichtern Mit der "Blue Card" in Europa arbeiten?
85 Prozent der Menschen, die in die EU einwandern, sind schlecht qualifiziert. Dagegen zieht es 55 Prozent aller gut ausgebildeten Migranten in die USA, aber nur fünf Prozent nach Europa. Um diesen Trend umzukehren, schlägt Innenkommissar Frattini eine "blue card" nach US-Vorbild vor.
Die Europäische Union will mit einer "blue card" die Zuwanderung qualifizierter Arbeitskräfte erleichtern. EU-Innen- und Justizkommissar Franco Frattini sagte, er wolle den Trend umkehren, dass die gut ausgebildeten Arbeitnehmer aus Drittländern in die USA gingen, während die unqualifizierten Kräfte nach Europa kämen. Frattini kündigte an, er wolle den EU-Mitgliedsländern am 23. Oktober seine Vorschläge präsentieren. Diese müssen dem Vorstoß zustimmen.
85 Prozent der Einwanderer sind unqualifiziert
Frattini sagte, 85 Prozent der in die EU zuwandernden Menschen seien beruflich nicht qualifiziert. Aus dieser Gruppe gingen jedoch nur fünf Prozent in die USA. Dagegen nähmen die USA 55 Prozent aller ausgebildeten Migranten auf, während es in der EU nur fünf Prozent seien. Diesen Trend gelte es wegen der schrumpfenden und alternden Bevölkerung unzukehren.
Zweijähriger Aufenthalt mit Verlängerungschance
Die der US-Arbeitsgenehmigung "green card" nachempfundene "blaue Karte" der EU solle Zuwanderern einen zweijährigen Arbeitsaufenthalt in einem Land der Europäischen Union ermöglichen. Daran solle das Recht geknüpft sein, sich nach zwei oder drei Jahren in einem anderen EU-Land niederzulassen. In den kommenden Jahrzehnten wird die EU-Bevölkerung von jetzt 490 Millionen Menschen zu sinken beginnen. Im Jahr 2050 werde jeder dritte EU-Europäer älter als 65 Jahre sein, sagte Frattini.