Hintergrund

Stichwort: Liberia Älteste Republik Afrikas

Stand: 28.08.2007 10:59 Uhr

Die älteste Republik Afrikas wurde 1847 von freigelassenen amerikanischen Sklaven gegründet. Das Land lebt vom Tropenholz-Export sowie dem Verkauf seiner "Billig"-Flagge in die internationale Seeschifffahrt.

Liberia ist die älteste Republik Afrikas. Sie wurde 1847 von freigelassenen amerikanischen Sklaven ausgerufen. Seit Jahrzehnten wird das Land am westafrikanischen Golf von Guinea von Willkürherrschaft und Bürgerkrieg geplagt.

Rund drei Millionen Menschen leben in Liberia, das mit knapp 98.000 Quadratkilometern etwas kleiner ist als Ostdeutschland. Im Großraum der Hauptstadt Monrovia wohnen mehr als 400.000 Menschen. Eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes ist der Export von Tropenholz. Durch den Verkauf seiner "Billig"-Flagge verfügt Liberia über die zweitgrößte Schiffsflotte der Welt.

Putsch gegen Nachfahren der Staatsgründer

Fünf Prozent der Bevölkerung sind Nachfahren der eingewanderten Sklaven (Americo-Liberianer), die bis 1980 den Ton angaben. Dann putschte sich Samuel Doe mit Hilfe des Militärs an die Macht. Korruption und Menschenrechtsverletzungen führten Ende der 80er Jahre zu einem blutigen, sieben Jahre andauernden Bürgerkrieg, an dem auch der frühere Präsident Charles Taylor und seine Nationalpatriotische Front (NPFL) beteiligt waren.

Nach der Wahl Taylors zum Präsidenten 1997 kam das Land nur kurz zur Ruhe. Seit 1999 hatte die Rebellenbewegung LURD (Liberianer vereint für Versöhnung und Demokratie) versucht, Taylor zu stürzen. Schließlich ging dieser im August dieses Jahres ins Exil nach Nigeria. Nach einer Übergangsphase mit Vizepräsident Moses Blah an der Spitze der Regierung übernimmt nun Gyude Bryant die Staatsgeschäfte.

Bryants Übergangsregierung soll zwei Jahre im Amt bleiben und Wahlen vorbereiten. Unterstützt wird die Befriedung des Landes von einer bis zu 15.000 Mann starken Friedenstruppe der Vereinten Nationen.