Hintergrund

Chronologie der bisherigen Marsmissionen Lost in Space? Nicht zum ersten Mal!

Stand: 28.08.2007 00:22 Uhr

Der Misserfolg der ESA mit ihrem Mars-Landegerät "Beagle 2" ist nicht der erste Fehlschlag in der Geschichte der Mars-Missionen. Viele andere gestartete Sonden erreichten ebenfalls nie ihr Ziel. Eine Chronologie der bisherigen Missionen.

Die Geschichte der Mars-Missionen ist die Geschichte einiger spektakulärer Erfolge und vieler Fehlschläge. Eine Chronologie der bisherigen Missionen:

1960: Die Sowjetunion schickt am 10. Oktober als erste Nation eine Sonde auf den Weg zum Mars. Sie erreicht nicht einmal die Erdumlaufbahn.

1962: Die Sowjet-Sonden "Sputnik 22", "Mars 1" und "Sputnik 24" schlagen fehl.

1964: Auch die erste NASA-Marsmission, "Mariner 3", missglückt.

1965: "Mariner 4" passiert als erste Sonde den Roten Planeten. Sie schießt 22 Fotos. Die Sowjet-Sonde "Zond 2" fliegt am Mars vorbei, der Funkkontakt geht jedoch verloren.

1969: Die NASA schickt "Mariner 6" und "Mariner 7" zum Mars. Sie liefern zusammen rund 200 Fotos von unserem Nachbarplaneten. Fehlstart zweier sowjetischer Sonden.

1971: Auch "Mariner 8" schlägt bereits beim Start fehl. Die Sowjet-Sonde "Kosmos 419", die als erste auf dem Mars landen soll, kommt nur bis zur Erdumlaufbahn. "Mars 2" und "Mars 3" (Sowjetunion) erreichen den Roten Planeten, liefern jedoch nur wenige Daten. Das Landemodul von "Mars 3" schlägt als erstes irdisches Objekt auf dem Roten Planeten auf. Die NASA startet "Mariner 9", die mehrere 1000 Mars-Fotos liefert.

1973: Die sowjetischen Sonden "Mars 4" bis "Mars 7" machen sich auf den Weg zum Roten Planeten. Sie liefern 1974 einige Daten und Fotos. "Mars 6" setzt erneut eine Kapsel auf dem Roten Planeten ab, zu der jedoch der Funkkontakt abreißt.

1975: Die NASA-Sonden "Viking 1" und "Viking 2" starten zum Mars.

1976: "Viking 1" schafft am 20. Juni die erste weiche Landung auf dem Roten Planeten, auch "Viking 2" landet erfolgreich. Die beiden Sonden liefern eine Fülle von Daten und mehr als 50.000 Fotos.

1988: Nach 15-jähriger Pause startet die Sowjetunion die Marssonden "Phobos 1" und "Phobos 2". Beide gehen auf dem Weg verloren.

1993: Die NASA verliert den 1992 gestarteten "Mars-Observer" kurz vor dem Ziel.

1996: Die multinationale Mission "Mars 96" unter russischer Führung schlägt schon beim Start fehl.

1997: Die NASA feiert einen Doppelerfolg. Mit dem "Mars Pathfinder" landet erstmals seit den "Viking"-Sonden wieder ein Weltraumgefährt auf dem Roten Planeten. Im September schwenkt der "Mars Global Surveyor" in eine Umlaufbahn um den Mars ein. Bis heute kartiert er die Oberfläche.

1998: Japan steigt mit dem Start der Sonde "Nozomi" (Hoffnung) in die Marserkundung ein. Doch nach mehrfachen Problemen mit dem Antrieb kam "Nozomi" vom Kurs ab. Im Dezember 2003 geben die Japaner endgültig das Scheitern der Mission bekannt.

1999: Die 1998 gestarteten NASA-Sonden "Mars Climate Orbiter" und "Mars Polar Lander" gehen beide bei Ankunft am Ziel verloren.

2001: Am 24. Oktober schwenkt die NASA-Sonde "2001 Mars Odyssey" in eine Umlaufbahn um den Roten Planeten ein. Sie liefert seitdem Daten über die Marsoberfläche und entdeckte unter anderem große Mengen Wasser in Form von Eis im Marsboden.

2003: Die erste europäische Mars-Mission, der "Mars-Express", erreicht den Roten Planeten. Die Tochter-Sonde "Beagle 2" soll am 1. Weihnachtstag auf dem Mars landen. Doch von ihr fehlt seitdem jede Spur.

2004: Die beiden US-Sonden "Spirit" und "Oppportunity" landen auf dem Mars. "Spirit" sendet gestochen scharfe Bilder von ihrem Landeplatz im Gusev-Krater. Auch der ESA gelingt mit ihrem "Mars-Express" ein großer wissenschaftlicher Erfolg: Die Sonde entdeckt Wassereis am Südpol und Wasserdampf in der Atmosphäre des Roten Planeten.