Chronologie Von der Apartheid zur Demokratie
Am 27. April jährt sich das offizielle Ende der Apartheid in Südafrika zum zehnten Mal. Die erste demokratische Wahl und die Vereidigung von Nelson Mandela zum Staatspräsidenten markierten 1994 den Triumph über die Politik der Rassentrennung. Eine Chronik der wichtigsten Ereignisse auf dem Weg zur Überwindung der Apartheid:
August 1989: Präsident Pieter Botha tritt von seinem Amt zurück. Sein Nachfolger Frederik Willem de Klerk verspricht, die Lockerung der Apartheid-Gesetze, die Botha auf internationalen Druck hin begonnen hat, konsequent voranzutreiben.
Dezember 1989: De Klerk trifft mit dem seit 1962 inhaftierten Nelson Mandela zusammen.
Februar 1990: De Klerk kündigt eine Generalamnestie für politische Häftlinge an, das Verbot von politischen Organisationen der Schwarzen wird mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Mandela wird aus der Haft entlassen.
August 1990 : Der Afrikanische Nationalkongress (ANC) erklärt formell die Aussetzung des bewaffneten Kampfes.
Oktober 1990: Das Gesetz über die Rassentrennung in öffentlichen Einrichtungen wird widerrufen, der seit 1986 geltende Ausnahmezustand wird aufgehoben.
Februar 1991: De Klerk kündigt die Aufhebung der noch verbliebenen Apartheidgesetze (Rassenklassifizierung, getrennte Wohngebiete und Farmen) an. Die Änderungen werden im Juni per Parlamentsbeschluss in Kraft gesetzt.
November 1991: Nach einer Reihe von Rückschlägen kommt eine Mehrparteienversammlung von Schwarzen und Weißen zustande, die die Aufnahme von Verfassungsgesprächen beschließt.
März 1992: Die weißen Wähler sprechen sich in einem Referendum für die politische Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung aus.
April 1993: Die Mehrparteiengespräche über eine neue Verfassung werden nach mehrmonatiger Unterbrechung wieder aufgenommen. Der Chef der Kommunistischen Partei Südafrikas, Chris Hani, fällt einem Attentat zum Opfer. Drei weiße Rechtsextremisten werden verhaftet.
November 1993: Die 19 an den Mehrparteiengesprächen beteiligten Organisationen einigen sich auf eine Übergangsverfassung, in der erstmals die politische Gleichberechtigung von schwarzen und weißen Südafrikanern festgeschrieben ist.
Dezember 1993: De Klerk und Mandela erhalten den Friedensnobelpreis.
27.-29. April 1994: Der ANC geht als klarer Sieger aus den ersten allgemeinen Parlaments- und Regionalwahlen hervor.
10. Mai 1994: Mandela wird als Präsident vereidigt.
5. Dezember 1995: Einsetzung der Wahrheits- und Versöhnungskommission unter Vorsitz von Erzbischof Desmond Tutu.
8. Mai 1996: Die neue Verfassung wird verabschiedet.
2. Juni 1999: Der ANC gewinnt mit großer Mehrheit die zweite demokratische Parlamentswahl, Thabo Mbeki wird Mandelas Nachfolger im Präsidentenamt.
21. März 2003: Die Wahrheits- und Versöhnungskommission präsentiert ihren Abschlussbericht.
14. April 2004: Dritte demokratische Parlamentswahl endet mit historischem Sieg für den ANC. Fast 70 Prozent der Stimmen entfallen auf Partei von Mbeki. Der ANC erhält 279 der 400 Mandate im Parlament.
23. April 2004: Präsident Mbeki wird vom Parlament in Kapstadt für weitere Amtszeit von fünf Jahren gewählt.
27. April 2004: Der Präsident soll heute - am zehnten Jahrestag des Endes der Apartheid - vereidigt werden.