Nach erneutem Bootsunglück im Mittelmeer Die Überfahrten gehen weiter
Die jüngsten Tragödien vor der italienischen Insel Lampedusa schrecken Flüchtlinge offenbar nicht ab, die gefährliche Überfahrt nach Europa zu wagen. Heute wurden erneut zwei Boote mit insgesamt 260 Menschen an Bord evakuiert.
34 Tote hat das neue Unglück gestern gefordert, das sind die letzten Zahlen, die die italienischen Behörden veröffentlicht haben. Aber sie könnten noch steigen.
Als gesichert gilt inzwischen, dass 206 Menschen gerettet wurden. Auch weil die Rettungskräfte schnell an der Unglücksstelle waren, und auch weil die Rettungsaktion von den Behörden in Malta und Italien diesmal offenbar gut koordiniert war.
143 Überlebende des Unglücks sind inzwischen nach Malta gebracht worden, 56 sind in Sizilien an Land gegangen. Die Schiffbrüchigen in kritischem Zustand wurden per Hubschrauber nach Lampedusa geflogen.
Wieder zwei Boote gerettet
Das Unglück hatte sich etwa 60 Meilen südöstlich der italienischen Insel ereignet. Das Flüchtlingsboot war offenbar gekentert, als die Menschen an Bord auf sich aufmerksam machen wollten. Dabei hatte das Boot Schlagseite bekommen, war umgekippt und schnell gesunken.
Die gefährlichen Fahrten von Flüchtlingsbooten über das Mittelmehr gehen derweil weiter: Auch heute hat die italienische Küstenwache wieder zwei Boote gerettet mit insgesamt mehr als 260 Menschen an Bord.
Nach offiziellen Angaben sind in diesem Jahr schon weit über 22.000 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gekommen.