Kasachstan: ein Riese zwischen Asien und Europa Rohstoffreich und ohne echte Demokratie
Kasachstan zwischen Osteuropa und Asien fördert zwar von Erdöl bis Seltenen Erden fast alles an Rohstoffen. Als Rechtsstaat und Demokratie kann man das Land aber nicht bezeichnen. Über allem steht Präsident Nasarbajew. Ein Überblick über das neuntgrößte Land der Erde.
Kasachstan ist einer der Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Der Großteil des Landes wird Zentralasien zugerechnet. Ein kleiner Teil liegt am äußersten Rand von Osteuropa. Mit einer Fläche von 2,7 Millionen Quadratkilometern ist Kasachstan das neuntgrößte Land der Erde. Die einzige Landesgrenze im Norden ist jene zu Russland. Im Süden grenzt Kasachstan an die Staaten Turkmenistan, Usbekistan und Kirgistan und im Südosten an die Volksrepublik China.
Ein Präsident mit autoritärem Führungsstil
Kasachstan ist offiziell eine Präsidialrepublik. Das System ist somit ganz auf den autoritären Führungsstil seines Präsidenten Nursultan Nasarbajew ausgerichtet. Er regiert seit 1990. Seine Machtbefugnis beschneidet nach Einschätzung des Auswärtigen Amts demokratische Rechte und Freiheiten.
Die Regierungspartei "Nur Otan" ist eng verbunden mit dem Staatsapparat. Auch die beiden Häuser des Parlaments orientieren sich stark am Willen des Präsidenten. Von einer Opposition kann in Kasachstan nur sehr begrenzt gesprochen werden. Politisch hat das Land wenig Fortschritte auf dem Weg zu einem Rechtsstaat gemacht. Die Meinungs- und Medienfreiheit gilt ebenfalls als eingeschränkt. Auch die Religions- und Versammlungsfreiheit wird restriktiv gehandhabt.
Von Erdöl bis Seltenen Erden
Kasachstan ist eines der rohstoffreichsten Länder der Erde und setzt wirtschaftlich auf Erdöl, Erdgas, Kohle, Uran, Eisenerz, Titan, Blei, Zink, Silber und Gold. Angestrebt wird dazu die verstärkte Förderung von Seltenen Erden und Metallen für den weltweiten Bedarf der High-Tech-Branche.
Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen der rund 16 Millionen Menschen liegt durchschnittlich bei 12.500 US-Dollar (9500 Euro). Die Verteilung des Einkommens innerhalb der Gesellschaft ist dabei ähnlich ausgeglichen wie in Europa. Fast zwei Drittel der Bevölkerung sind Kasachen und ein Fünftel Russen, Ukrainer und Weißrussen. Zu den Minderheiten zählen unter anderem Usbeken, Uiguren, Tataren, Tschetschenen und auch rund 220.000 Kasachstandeutsche. 65 Prozent der Bevölkerung sind Muslime, vor allem Sunniten, rund 35 Prozent sind Christen, vorwiegend Orthodoxe.