Unwetter in Kalifornien "Der Regen wird endlich aufhören"
Schlammlawinen, überflutete Straßen, unterbrochene Stromversorgung: Seit etwa drei Wochen ziehen schwere Stürme über den US-Staat Kalifornien hinweg. Vorhersagen zufolge ist aber ein Ende der Unwetterserie in Sicht.
Am Wochenende haben abermals Wind, Regen und Schneefall den Menschen im US-Staat Kalifornien zu schaffen gemacht. Aus Sorge vor Überschwemmungen ordneten die Behörden Evakuierungen an.
Mindestens 19 Menschen kamen bei den Stürmen bislang ums Leben. Für rund 25 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner galt eine Hochwasserwarnung, Tausende Haushalte waren ohne Strom. Präsident Joe Biden rief am Samstag den Katastrophenfall für Kalifornien aus.
Trockenperiode zeichnet sich ab
Doch nun ist ein Ende der Unwetterserie in Sicht: "Der Regen wird am Montagabend endlich aufhören", hieß es in einer Mitteilung des Nationalen Wetterdienstes. In der Nacht zum Dienstag werde das Unwetter dann Richtung Osten weiterziehen. "Es sieht nach einer Trockenperiode aus, wie wir sie seit dem Tag nach Weihnachten - als alles begann - nicht gesehen haben", zitierte die "Los Angeles Times" den Meteorologen Eric Kurth.
Zuvor stehe dem sonst sonnenverwöhnten Bundesstaat aber noch ein weiteres Unwetter bevor. In Kalifornien und anderen Bundesstaaten im Südwesten der USA sei am Montag mit weiteren Regenfällen und Schnee in den Gebirgsketten zu rechnen. Besonders starke Niederschläge würden im Süden Kaliforniens und im östlich angrenzenden Bundesstaat Arizona erwartet.
Der Wetterdienst warnte dort angesichts der bereits nassen Böden vor weiteren Überschwemmungen. Nach Ende des Regens könnten dann längerfristige Wiederaufbauarbeiten in den stark betroffenen Gebieten beginnen.
Steine liegen nach einem Erdrutsch auf einer Straße in Kalifornien im Plumas County im Gebirge Sierra Nevada.
Zusammenhang mit Klimawandel
"Es sind ein paar wilde Wochen gewesen", sagte ein Meteorologe der "Los Angeles Times" mit Blick auf die Serie von Winterstürmen. Dies hängt laut Experten auch mit dem vom Klimawandel veränderten Jetstream zusammen, wie die in großer Höhe um den Erdball ziehenden Winde genannt werden.
Dieser Jetstream sei derzeit sozusagen über dem Pazifik geparkt und habe in den vergangenen Wochen mehrere Tiefdruckgebiete angezogen, zitierte die Zeitung den Meteorologen Eric Boldt vom Nationalen Wetterdienst.
Weiter starke Winde und Regen
Für die bereits durchnässte Region Sacramento Valley waren bis zu fünf Zentimeter Regen vorhergesagt. Dort liegt die Kleinstadt Wilton, deren Bewohner zusammen mit Einwohnern aus der Umgebung aufgerufen wurden, sich auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten. Grund war der Anstieg der Wassermassen im Fluss Consumnes.
Für die Sierra Nevada wurden böiger Wind und bis zu 91 Zentimeter Schnee erwartet, der Wetterdienst warnte vor gefährlichen Bedingungen für Autofahrer in der Gebirgsregion. Bis Montag galt für Teile des Gebiets auch eine Lawinenwarnung.