Jerusalem Acht Verletzte bei Schüssen auf Bus
In Jerusalem ist ein Bus mit jüdischen Gläubigen angegriffen worden, acht Menschen wurden verletzt. Sie waren offenbar auf dem Weg von der Klagemauer in die Stadt. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen.
Bei Schüssen nahe der Klagemauer in Jerusalem sind mindestens acht Menschen verletzt worden, mehrere davon schwer. Die israelischen Behörden teilten mit, ein Angreifer habe auf einen Bus mit jüdischen Gläubigen geschossen.
Ein palästinensischer Tatverdächtiger wurde nach Polizeiangaben festgenommen, nachdem er sich mehrere Stunden nach dem Anschlag selbst der Polizei ausgeliefert hatte. Sicherheitskräfte hatten im palästinensischen Viertel Silwan nach dem Tatverdächtigen gesucht.
"Wahllos auf den Bus geschossen"
Der Bus wurde am Morgen angegriffen, als er auf einem Parkplatz nahe der Altstadt wartete. Einem Rettungssanitäter zufolge waren die Menschen in dem Bus auf dem Weg von der Klagemauer in die Stadt. "Laut einem Passanten begann ein Terrorist, wahllos auf den Bus zu schießen", wurde der Sanitäter in der "Jerusalem Post" zitiert.
Als der Rettungsdienst den Ort des Vorfalls erreicht habe, habe es einen großen Tumult gegeben. Menschen seien in Panik gerannt. Eine der Verletzten war den Angaben zufolge hochschwanger, das Baby musste mit Notkaiserschnitt geholt werden und war ebenfalls schwer verletzt.
Die Klagemauer ist für Juden eine religiöse Stätte. Der Anschlag ereignete sich, als Juden sie zum Ende des Sabbats verließen. Die Jerusalemer Altstadt ist ein Schwerpunkt des Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern, beide Seiten beanspruchen sie für sich.
Israels Ministerpräsident Jair Lapid verurteilte den Anschlag. Jeder, der versuche, Israel Schaden zuzufügen, werde dafür den Preis bezahlen. Die extremistische Palästinenserorganisation Hamas hingegen erklärte, die Tat sei eine "natürliche Antwort" auf die Siedlungspolitik und auf die "Verbrechen der Besatzungskräfte" gegen das palästinensische Volk und die heiligen Orte in Jerusalem.
Das Attentat ereignete sich eine Woche nach der jüngsten Gaza-Krise und einer israelischen Militäraktion in Nablus im Westjordanland, bei der einer der führenden Köpfe der Al-Aksa-Brigaden von Israel getötet wurde.