Hochwasser in Italien Venedig fährt Flutschutztore aus
So beliebt die Kanäle der Stadt Venedig bei Touristen sind, so sehr sind sie im Herbst anfällig für Hochwasser - auch in diesem Jahr. Derzeit gilt die höchste Warnstufe. Die Stadt hat ihren Flutschutz aktiviert.
Wegen starken Hochwassers hat die norditalienische Stadt Venedig die Flutschutztore ausgefahren. Der Pegel lag etwa 170 Zentimeter über dem Normalstand, wie die Kommune mitteilte. Damit gelte die höchste Warnstufe.
Schon am frühen Morgen hatte die Stadt den Mechanismus für Flutschutz, abgekürzt "Mose", ausgefahren. Das System besteht aus 78 Klappen, die an drei Zugängen zur Lagune installiert sind. Das milliardenschwere Konstrukt ist erst seit 2020 in Betrieb. Seitdem ist dies die erste derart hohe Flut, die auf "Mose" trifft.
Überfluteter Markusplatz
Ohne das System stünden Menschen auf dem berühmten Markusplatz fast hüfthoch im Wasser, wie die Kommune erklärte. Bilder zeigten am Dienstag zwar Menschen auf Stegen über den Platz laufen, unter Wasser stand er allerdings nicht. Am Montag war der Platz noch leicht überschwemmt, wie auf Fotos zu sehen war.
Eine Frau läuft am 21. November über den berühmten Markusplatz in Venedig. Der Platz steht unter Wasser.
Das Salzwasser stellt gerade für die historischen Bauwerke der Stadt ein Problem dar, vor allem für Mosaike und Fresken. Das letzte größere Hochwasser - mit einem Pegelstand von 187 Zentimetern über dem Normalstand - traf Venedig im Jahr 2019. Das historische Jahrhunderthochwasser traf die Stadt 1966, als der Pegelstand 194 Zentimeter über dem Normalstand betrug.