Shigeru Ishiba

Nach Korruptionsskandal Ishiba soll neuer japanischer Regierungschef werden

Stand: 27.09.2024 10:16 Uhr

Nach Korruptionsskandalen tritt der amtierende japanische Premierminister Kishida nicht mehr zur Wiederwahl an. Seine Partei bestimmte nun Ex-Verteidigungsminister Ishiba zum Nachfolger. Er soll kommende Woche zum Regierungschef gewählt werden.

Ex-Verteidigungsminister Shigeru Ishiba soll Japans neuer Regierungschef werden. Die regierenden Liberaldemokraten (LDP) bestimmten den 67-Jährigen zum neuen Parteichef und damit zugleich zum Nachfolger des scheidenden Premierministers Fumio Kishida. Wegen der Mehrheit der LDP im Unterhaus des Parlaments ist Ishiba die Wahl zum Premier am 1. Oktober praktisch sicher.

Der ehemalige Verteidigungsminister setzte sich bei der Abstimmung gegen acht weitere Kandidaten durch. In der entscheidenden Wahlrunde holte er mehr Stimmen als die national-konservative Ministerin für wirtschaftliche Sicherheit, Sanae Takaichi, die als erste Frau das höchste Regierungsamt angestrebt hatte. 

Kishida tritt nach Parteispendenskandal ab

Partei- und Regierungschef Kishida hatte im Zuge eines Parteispendenskandals Mitte August erklärt, nach drei Jahren im Amt nicht mehr antreten zu wollen. Mit seinem Rückzug von der Parteispitze macht Kishidia auch das Amt des Regierungschefs frei.

Der Chef der Regierungspartei ist in Japan traditionell auch Premierminister. Kishidas Umfragewerte waren angesichts der Inflation und von Korruptionsskandalen im Zusammenhang mit der LDP zuletzt stark gesunken. Die Partei regiert Japan seit 1955 fast ununterbrochen.

In einer früheren Version des Artikels hieß es fälschlicherweise, dass die LDP in Japan seit 1945 fast ununterbrochen regiert hat. Die Partei wurde erst 1955 gegründet. Wir haben die entsprechende Stelle korrigiert.

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Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 27. September 2024 um 10:21 Uhr.