Vier Tage nach Attentat Slowakischer Regierungschef Fico außer Lebensgefahr
Der slowakische Ministerpräsident Fico schwebt vier Tage nach dem Attentat nicht mehr in Lebensgefahr. Es gebe Zeichen der Erholung, jedoch werde seine Genesung noch dauern, erklärt sein Vize.
Nach dem Anschlag auf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico ist dieser nach Angaben seines Stellvertreters mittlerweile außer Lebensgefahr. "Es gibt keine direkte Gefahr für sein Leben mehr", sagte Vize-Regierungschef und Verteidigungsminister Robert Kalinak. Der Zustand des 59-jährigen Regierungschefs sei vier Tage nach dem Angriff aber weiter ernst.
Kalinak sagte: "Auf Grundlage der Beratung des Ärztekonsiliums heute Morgen können wir feststellen, dass sich der Patient momentan außerhalb des Zustandes der Lebensbedrohung befindet. Sein Zustand ist aber weiterhin sehr ernst und er wird eine lange Zeit und Ruhe zur Genesung brauchen. An eine Verlegung von Banska Bystrica in die Hauptstadt Bratislava sei vorerst nicht zu denken.
Fico-Stellvertreter: Physische Kondition ist stark
Der Stellvertreter sagte, dass Ficos "physische Kondition so stark ist, dass wir Tag für Tag mit einer weiteren Erholung rechnen können". Die schlimmsten Befürchtungen seien vorerst vorüber. "Wir sind jetzt alle etwas entspannter."
Der 59-jährige Fico war am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung in der Kleinstadt Handlova durch mehrere Schüsse lebensgefährlich verletzt worden. Danach wurde er in einem Krankenhaus in der zentralslowakischen Stadt Banska Bystrica fünf Stunden lang notoperiert. Am Freitag folgte eine weitere, zweistündige Operation.
Attentäter wegen versuchten Mordes angeklagt
Der kurz nach der Tat festgenommene Attentäter ist laut Medienberichten 71 Jahre alt, ein früherer Wachmann und Autor von Gedichtbänden. Er wurde wegen versuchten Mordes angeklagt. Ein Gericht ordnete Untersuchungshaft an.
Bei dem Beschuldigten handelt es sich nach Angaben von Innenminister Matus Sutaj Estok um einen "Einzelgänger". Nach bisherigen Informationen von Polizei und Regierung hatte der Mann aus Hass gegen Fico und seine Regierungspolitik aus unmittelbarer Nähe auf ihn geschossen.