Liberale bestätigen Kandidaten für Europawahl Verhofstadt führt die Doppelspitze
Europas Liberale gehen mit einer Doppelspitze in die Europawahlen. In Brüssel bestätigten sie Währungskommissar Rehn und den belgischen Ex-Regierungschef Verhofstadt als Kandidaten. Doch nur Verhofstadt strebt die Nachfolge von Kommissionspräsident Barroso an.
Die europäischen Liberalen ziehen mit Guy Verhofstadt und Olli Rehn an der Spitze in die Europawahlen Ende Mai. Der frühere belgische Regierungschef und der EU-Kommissar für Wirtschafts- und Währungsfragen wurden bei einem Parteitag in Brüssel als Spitzenkandidaten gewählt.
Bereits im Vorfeld hatte es eine Einigung gegeben, dass sich Verhofstadt als jetziger Fraktionschef der Liberalen im EU-Parlament um die Nachfolge von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso bewirbt. Der Finne Rehn lässt ihm den Vortritt und will nach der Europawahl einen anderen "hohen europäischen Posten in den Bereichen Wirtschafts- oder Außenpolitik" übernehmen.
Für die Europawahl stellen die Parteien erstmals EU-weite Spitzenkandidaten auf, die automatisch als Bewerber für den Posten des EU-Kommissionspräsidenten gelten - denn nach dem Reformvertrag von Lissabon muss das Wahlergebnis bei der Kür des Kommissionschefs berücksichtigt werden.
Die Sozialdemokratische Partei Europas, zu der auch die SPD gehört, will mit dem deutschen EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz in den europaweiten Wahlkampf ziehen. Sein härtester Konkurrent, der Vertreter der Europäischen Volkspartei (EVP), ist noch nicht benannt. Die Grünen gehen mit der Deutschen Ska Keller und dem Franzosen José Bové ins Rennen, die Europäische Linke hat den griechischen Oppositionsführer Alexis Tsipras nominiert.