Krieg gegen die Ukraine Pistorius verspricht Kiew weitere Unterstützung
Verteidigungsminister Pistorius ist zu seinem zweiten Besuch in der Ukraine eingetroffen. In Kiew versprach er weitere Militärhilfen und gedachte der getöteten Demonstrierenden der pro-europäischen Maidan-Proteste.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius ist erneut zu einem Besuch in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Es ist sein zweiter Besuch in dem von Russland angegriffenen Land.
"Ich bin wieder hier, um erstens weitere Unterstützung zuzusagen", erklärte Pistorius. Er wolle "aber auch unsere Solidarität, unsere tiefe Verbundenheit und Bewunderung für den mutigen, tapferen und verlustreichen Kampf, der hier geführt wird" ausdrücken.
1,3 Milliarden Militärhilfen für die Ukraine
Konkret stellte Pistorius deutsche Militärhilfen im Wert von 1,3 Milliarden Euro in Aussicht. "Das wird Ihnen dabei helfen, die russische Aggression zu bekämpfen", sagte der Minister auf einer Pressekonferenz mit seinem ukrainischen Kollegen Rustem Umjerow. Die Flugabwehr sei dabei entscheidend für die Verteidigungsfähigkeit des angegriffenen Landes.
Geliefert werden sollen nach Angaben von Pistorius weitere Flugabwehrraketensysteme vom Typ Iris-T SLM. Ebenso seien Panzerabwehrminen und Artilleriegranaten des NATO-Kalibers 155 Millimeter enthalten. "Wir reden von 20.000 zusätzlichen Granaten", sagte Pistorius auf Nachfrage. Für das kommende Jahr sind ihm zufolge bereits 140.000 Granaten dieses Kalibers angekündigt.
Pistorius hatte im Februar erstmals Kiew besucht, knapp drei Wochen nach seiner Vereidigung als Verteidigungsminister. Damals hatte er der ukrainischen Führung die Lieferung von mehr als 100 Kampfpanzer des älteren Typs "Leopard 1A5" versprochen. Sie sollen in Etappen geliefert werden, spätestens bis zum zweiten Quartal 2024.
Pistorius gedenkt Demonstrierenden
Zu Beginn seines zweiten Besuchs ehrte Pistorius die Demonstrierenden, die während der proeuropäischen Maidan-Proteste vor zehn Jahren getötet worden waren. "Mutige Menschen aller Altersgruppen sind auf die Straße gegangen, für Freiheit, für Annäherung an Europa und haben dafür mit dem Leben bezahlt", sagte der Verteidigungsminister. Er legte Rosen an einem Denkmal für die Getöteten nieder.
Die Demonstrationen hatten am 21. November 2013 begonnen. Die dreimonatigen Dauerproteste in Kiew führten schließlich zum Sturz des russlandfreundlichen Präsidenten Viktor Janukowitsch. Mehrere Dutzend Demonstranten und 17 Polizisten wurden erschossen.
Als Folge besetzte Russland die Schwarzmeer-Halbinsel Krim und annektierte diese wenig später. Anschließend unterstützte Moskau jahrelang ostukrainische Separatisten in den Gebieten Donezk und Luhansk und startete im Februar 2022 eine bis heute andauernde Invasion der Ukraine.