Ein ukrainischer Soldaten bereitet ein Starlink-Satelliten-Internetsystem an der Frontlinie vor. (Aufnahme vom 20.2.2024)

Debatte über Satellitennetzwerk Musk will "Starlink nicht als Druckmittel benutzen"

Stand: 09.03.2025 22:59 Uhr

Starlink-Chef Musk hat der Ukraine zugesagt, den Zugang zu seinem Satellitennetzwerk nicht einzuschränken - kurz nachdem er sich mit Polens Außenminister einen Schlagabtausch über die Verantwortung für die Satelliten lieferte.

US-Präsidentenberater und Starlink-Chef Elon Musk hat klargestellt, dass die ukrainische Armee weiter Zugang zu dem äußerst wichtigen Satellitennetzwerk behalten soll. "Um es ganz klar zu sagen: Egal, wie sehr ich mit der Ukraine-Politik nicht einverstanden bin, Starlink wird seine Terminals niemals abschalten", schrieb er auf X. "Wir würden so etwas niemals tun oder als Druckmittel benutzen."

Kommunikation über Satellitenverbindungen ist für die Ukraine entscheidend, da viele Mobilfunkmasten und Festnetzverbindungen bei Kämpfen mit den russischen Invasoren beschädigt wurden.

X-Post löst Debatte zwischen Polen und USA aus

Zuvor war es auf der Plattform X zu einem Schlagabtausch zwischen Musk und dem polnischen Außenminister Radoslaw Sikorski gekommen. Musk schrieb auf X, die gesamte Frontlinie der Ukraine würde zusammenbrechen, sollte er Starlink abschalten.

Sikorski wies darauf hin, dass Polen inzwischen für die Dienste aufkomme. Sollte sich der Mutterkonzern SpaceX als unzuverlässiger Partner erweisen, müsse ein anderer Anbieter in Erwägung gezogen werden. Musk antwortete: "Sei still kleiner Mann. Ihr bezahlt nur einen kleinen Teil der Kosten. Es gibt keinen Ersatz für Starlink."

Auch US-Außenminister Marco Rubio schaltete sich in die Debatte ein. Er warf Sikorski vor, er erfinde Dinge. Niemand habe damit gedroht, die Ukraine von Starlink abzuschneiden. "Und sagen Sie danke, denn ohne Starlink hätte die Ukraine diesen Krieg längst verloren und die Russen stünden jetzt an der Grenze zu Polen", so Rubio weiter.

Französisch-britischer Konzern als mögliche Alternative

Der Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hatte die Spekulationen um die Abschaltung von Starlink über dem Gebiet der Ukraine angeheizt. Es wäre für das Land ein weiterer Rückschlag im Kampf gegen den russischen Einmarsch. Trump hat bereits die Militärhilfe für die Ukraine und die Weitergabe von Geheimdienstinformationen ausgesetzt.

Starlink hatte die Ukraine nach Ausbruch des Krieges Anfang 2022 mit Tausenden Endgeräten versorgt. Zunächst finanzierte der Mutterkonzern SpaceX diese Hilfen, bevor die US-Regierung die Kosten übernahm. Wegen der wachsenden Spannungen zwischen der Ukraine und den USA ist inzwischen Polen eingesprungen. Als mögliche Alternative zu Starlink gilt der französisch-britische Konzern Eutelsat.