Sturm "Hans" Überschwemmungen und Erdrutsche in Nordeuropa
Unwetter haben in Nordeuropa schwere Schäden angerichtet. Straßen wurden überschwemmt, Menschen teils mit Hubschraubern in Sicherheit gebracht. In Schweden war gestern ein Zug entgleist, weil der Bahndamm unterspült worden war.
In Nordeuropa haben die Menschen weiter mit den Auswirkungen des Sturms "Hans" zu kämpfen. In Norwegen mussten mehrere Straßen wegen Überschwemmungen und Erdrutschen gesperrt werden. Eine Straße in der Gemeinde Molde wurde von einem riesigen Stein blockiert, der von einem Abhang vor einen Tunnel gerutscht war. Dutzende Menschen wurden in Sicherheit gebracht, manche von ihnen in Hubschraubern.
"Hans" hatte Dächer abgedeckt und Bäume entwurzelt, zwei Menschen starben. Fährverbindungen wurden gestrichen, Flüge hatten Verspätung, Straßen wurden unter Wasser gesetzt. Mehrere Menschen wurden von herabstürzenden Ästen verletzt. Tausende sind weiterhin ohne Strom.
Behörden warnen vor Starkregen
Es wird damit gerechnet, dass das Unwetter noch einige Tage über Skandinavien anhält. Die norwegischen Behörden warnten weiter vor "extrem schweren Regenfällen" im Süden des Landes. Das Meteorologische Institut geht davon aus, dass das Extremwetter auch noch am Mittwoch große Mengen an Regen mit sich bringen wird, vor allem in einem größeren Gebiet nördlich der Hauptstadt Oslo.
In Oslo wurden die Menschen aufgefordert, von zu Hause zu arbeiten und unnötigen Verkehr zu vermeiden. Die Lage sei sehr ernst, erklärte das Norwegische Direktorat für Wasserressourcen und Energie auf seiner Webseite.
Zwei Waggons entgleist
Das Unwetter war in den vergangenen Tagen zunächst über Schweden und kurz darauf auch über Norwegen hereingebrochen. In der Nähe von Hudiksvall, rund 300 Kilometer nördlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm, waren am Montag zwei Waggons eines Passagierzuges mit rund 120 Fahrgästen entgleist. An der Stelle hatte der Bahndamm wegen des kräftigen Regens nachgegeben. Der Polizei zufolge gab es drei Verletzte.
Der Zug war auf dem Weg in die nordschwedische Stadt Sundsvall, als zwei von vier Wagen entgleisten. Beim Eintreffen am Unglücksort stellten Polizei und Rettungsdienste fest, dass der Bahndamm infolge von Starkregen unterspült worden und dadurch eingestürzt war.
Schwedischer Ort überschwemmt
Derzeit ist die Lage besonders im zentralschwedischen Ort Åre angespannt, nachdem dort in der Nacht ein Bach über die Ufer getreten war. Aufnahmen des schwedischen Rundfunks zeigten überschwemmte Straßen und auch, wie die Straße und der Boden unter einem Imbiss von den Wassermassen weggerissen worden war. Die Bewohner wurden aufgerufen, nicht ins Freie zu gehen. Die Polizei sprach von vielen Schäden.
In der Großstadt Göteborg an Schwedens Westküste stand das Gelände des Fischereihafens unter Wasser, nachdem dort der Fluss Göta älv ebenfalls über die Ufer getreten war.
Auch Dänemark war von dem Unwetter betroffen. In Løkken trieben Badehäuser während des Sturms im Wasser der Nordsee.
Auch baltische Staaten betroffen
Von den Unwettern betroffen waren neben Norwegen und Schweden auch Dänemark, Finnland sowie die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen. In Litauen wurde am Montag eine 50-Jährige von umstürzenden Bäumen erschlagen. In Lettland wurde laut einem Fernsehbericht am Montag ebenfalls ein Mensch von einem Baum erschlagen.
Das Meteorologische Institut in Dänemark berichtete von bis zu acht Meter hohen Wellen. Strandhütten wurden in die Nordsee gespült.