Polizei am Tatort nach einer Schießerei am Vaksala-Platz im Zentrum von Uppsala.

Nach tödlichen Schüssen in Uppsala Jugendlicher freigelassen - drei neue Festnahmen

Stand: 02.05.2025 11:52 Uhr

Drei junge Menschen wurden am Dienstag bei Schüssen in Uppsala getötet. Ein Jugendlicher, der zunächst unter Tatverdacht stand, wurde nun auf freien Fuß gesetzt. Dafür seien drei andere Personen festgenommen worden, erklärten Ermittler.

Nach dem gewaltsamen Tod dreier Menschen in einem Friseursalon in der schwedischen Stadt Uppsala kommt ein 16-Jähriger, der festgenommen worden war, wieder auf freien Fuß. Der Tatverdacht gegen den Jugendlichen habe sich abgeschwächt, er werde nicht länger einer Straftat verdächtigt, teilte der zuständige Staatsanwalt und Ermittlungsleiter Andreas Nyberg mit.

Dafür seien drei andere Personen festgenommen worden, darunter ein Mann im Alter von rund 20 Jahren, der unter Mordverdacht stehe. Die anderen beiden Männer im Alter von rund 25 beziehungsweise 35 Jahren wurden demnach jeweils wegen Anstiftung zum Mord festgenommen.

Ministerpräsident: "Eine extrem gewalttätige Tat"

Bei Schüssen im Zentrum der Universitätsstadt nördlich von Stockholm waren am Dienstag drei Menschen getötet worden. Sie waren 15 bis 20 Jahre alt. Wenige Stunden später war der 16-Jährige festgenommen worden. Die Hintergründe der Tat sind noch unbekannt.

Die Polizei prüft, inwieweit die Tat etwas mit der grassierenden Bandenkriminalität zu tun hat. Das junge Alter der Opfer und des Verdächtigen erinnern an vorherige Vorfälle, an denen rivalisierende Gangs beteiligt waren.

Ministerpräsident Ulf Kristersson sprach von einer "extrem gewalttätigen Tat". "Es sieht fast wie eine Hinrichtung aus", sagte er der schwedischen Nachrichtenagentur TT. Uppsalas Bürgermeister Erik Pelling sagte der Nachrichtenagentur AFP, er sei "wütend" und "frustriert darüber, dass wir es nicht geschafft haben, das Problem der Bandengewalt besser in den Griff zu bekommen."

Machtkämpfe im Drogenmilieu

Schweden ringt seit Jahren mit kriminellen Gangs. Die Bandenmitglieder liefern sich vor allem in den Vororten großer Städte blutige Auseinandersetzungen um die Kontrolle über den Drogen- und Waffenhandel, regelmäßig kommt es dabei zu Schusswechseln und Explosionen. Bei den Tätern handelt es sich häufig um Jugendliche unter 15 Jahren, die als Killer angeheuert werden, weil sie in Schweden noch nicht strafmündig sind.

In Uppsala war vor anderthalb Jahren die Mutter eines hochrangigen Bandenmitglieds getötet worden, das sich mit dem Boss seiner ursprünglichen Gang überworfen hatte. Das hatte damals zu einer erneuten Gewaltwelle in der Region geführt, die seitdem immer wieder aufflammt.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete NDR Info am 30. April 2025 um 11:50 Uhr.