Auf dem Handout-Foto ist schwarzer Rauch zu sehen, der nach einer Kollision zwischen einem Öltanker und einem Frachtschiff vor der Küste von East Yorkshire in die Luft steigt.

Vor britischer Nordseeküste Tanker brennt nach Schiffskollision

Stand: 10.03.2025 19:56 Uhr

Vor der britischen Nordseeküste sind zwei Schiffe kollidiert. Ein Öltanker ist in Brand geraten. Mehr als 30 Seeleute wurden in Sicherheit gebracht. Die Sorge vor Umweltschäden ist groß.

Ein Öltanker steht in der Nordsee nahe der britischen Küste in Flammen. Die "Stena Immaculate" kollidierte am Vormittag aus bislang nicht geklärter Ursache mit dem Frachtschiff "Solong" und geriet in Brand. Auf Fotos und Videos von der Unglücksstelle sind dichte Rauchschwaden zu sehen. Bei dem Unglück ist dem Schifffahrtsunternehmen Crowley zufolge Flugzeugtreibstoff ausgetreten.

Die BBC zitierte einen britischen Abgeordneten, der angab, ein Mensch sei ins Krankenhaus gebracht worden, alle anderen 36 Seeleute von beiden Schiffen seien in Sicherheit.

Christoph Prössl, ARD London, zur Schiffskollision in der Nordsee vor Großbritanien

tagesschau24, 10.03.2025 16:00 Uhr

Ein Sprecher von Premierminister Keir Starmer sagte, es sei eine "äußerst besorgniserregende Situation". Ohne weitere Details zu kennen, werde nicht über die Unglücksursache spekuliert. Laut BBC hatte der Tanker Treibstoff des US-Verteidigungsministeriums geladen. Die "Stena Immaculate" fährt unter US-Flagge, die "Solong" unter portugiesischer. 

Karte Vereinigtes Königreich mit dem Standort der Schiffs "Stena Immaculate" in der Nähe der Ortschaft Hull

"Schnelligkeit der Reaktion wird entscheidend sein"

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace teilte mit, man beobachte die Berichte genau. "Sowohl die hohe Geschwindigkeit als auch die Videos von den Folgen geben Anlass zu großer Sorge", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Es sei aber noch zu früh, das Ausmaß von Schäden für die Umwelt zu bestimmen. Die Größenordnung von Auswirkungen hingen von mehreren Faktoren ab, darunter der Typ und die Menge an Öl, die der Tanker geladen habe, der Treibstoff in beiden Schiffen und wie viel davon ins Wasser gelangt sei.

Wie sich ein Austritt von Öl auswirke, hänge auch stark von den Wetterbedingungen ab, sagte der Greenpeace-Sprecher. "Im Fall einer Ölpest oder eines Verlustes von Gefahrgut aus dem betroffenen Containerschiff wird auch die Schnelligkeit der Reaktion entscheidend sein, um Auswirkungen zu begrenzen."

Berichte über "Feuerball"

Es sei zu früh, um über die Unglücksursache zu spekulieren, sagte auch der Geschäftsführer der Reederei Stena Bulk, Erik Hanell. Das Unternehmen Crowley, das die Technik der "Stena Immaculate" betreut, teilte auf X mit, der Tanker habe vor Anker gelegen, als er von dem Frachter gerammt worden sei. Dabei sei ein Tank mit dem Flugzeugtreibstoff beschädigt worden und ein Feuer ausgebrochen. Es habe "mehrere Explosionen an Bord" gegeben. Der Leiter des Hafens von Grimsby äußerte, ihm sei von einem "Feuerball" berichtet worden.

Der Vorsitzende des Stadtrates der nahegelegenen Stadt Hull sprach in der BBC von einer "verheerenden Lage". Die potenziellen Umweltfolgen seien besorgniserregend, in den kommenden Tagen müsse "sehr schnell" daran gearbeitet werden, diese zu verstehen. Die Küstenwache prüft, ob und welche Maßnahmen zur Bekämpfung von Umweltbedrohungen erforderlich sein könnten.

Christoph Prössl, ARD London, tagesschau, 10.03.2025 16:34 Uhr

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 10. März 2025 um 16:12 Uhr.