George Simion

Präsidentenwahl Rechtspopulist Simion liegt in Rumänien vorn

Stand: 04.05.2025 21:45 Uhr

Bei der neu angesetzten Präsidentenwahl in Rumänien liegt der rechtspopulistische Kandidat Simion klar vorn. Ihm folgen zwei proeuropäische Kandidaten. Die Entscheidung dürfte erst in einer Stichwahl fallen.

Die Entscheidung im Rennen um das Präsidentenamt in Rumänien fällt wohl erst in einer Stichwahl in zwei Wochen. Bei der ersten Abstimmungsrunde konnte Nachwahlbefragungen zufolge keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erringen.

Am besten schnitt demnach der Europa-skeptische Rechtspopulist George Simion ab. Nachwahlbefragungen sehen den Vorsitzenden der rechtsnationalen Partei AUR bei 30 bis 36 Prozent. Nach Auszählung von einem Drittel der Wahllokale lag Simion bei 42 Prozent der Stimmen.

Das Ergebnis kann sich aber noch deutlich verschieben, weil die Auszählung für gewöhnlich in kleinen, ländlichen Wahllokalen zuerst abgeschlossen ist. Simion folgen in einem Kopf-an-Kopf-Rennen die gemäßigten proeuropäischen Rivalen, der frühere Senator Crin Antonescu und der Bürgermeister der Hauptstadt Bukarest, Nicusor Dan mit etwa 21 bis 23 Prozent.

Simion ist bekennender Trumpist

"Wir haben zusammen Geschichte geschrieben, wir nähern uns einem hervorragenden Ergebnis", sagte der 38-Jährige Simion in einer im Fernsehen verbreiteten Ansprache.

Simion kommt aus der Fußball-Hooliganszene, er ist bekennender Trumpist und steht politisch nach eigenen Angaben der ultrarechten italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni nahe. Er ist wie sie kein Russland-Unterstützer, fordert aber ein Ende der Militärhilfen für die Ukraine. Simion tritt für stärkere Nationalstaaten in der EU ein.

Wahrscheinlich Stichwahl am 18. Mai

Die beiden Erstplatzierten treten am 18. Mai erneut gegeneinander an. Die anderen Bewerber scheiden bei Bestätigung der Tendenz aus. Mit ersten Ergebnissen ist am späteren Sonntagabend oder in der Nacht zu rechnen.

Bei der Abstimmung handelte es sich um eine Wiederholungswahl. Rumäniens oberstes Gericht hatte die Wahl vom November wegen illegaler Einflussnahme Russlands annulliert, eine Wiederholung angeordnet und den rechtsextremen und pro-russischen Kandidaten Calin Georgescu, der als Sieger hervorgegangen war, ausgeschlossen. Daraufhin trat Simion in dessen Fußstapfen und wurde von ihm unterstützt.

Mit Informationen von Oliver Soos, ARD-Studio Wien.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete die tagesschau am 04. Mai 2025 um 20:00 Uhr.