Alternative Nobelpreise Right Livelihood Awards an Preisträger übergeben
Seenotretter, eine Umweltorganisation und zwei afrikanische Aktivistinnen - sie alle wurden in Stockholm mit dem Right Livelihood Award geehrt. Der Preis war als Auszeichnung "für die Gestaltung einer besseren Welt" ins Leben gerufen worden.
Für ihren Einsatz für die Umwelt und den Schutz von Menschenleben und Menschenwürde haben zwei Organisationen sowie zwei Aktivistinnen aus Afrika den diesjährigen Right Livelihood Award erhalten. Die Auszeichnungen wurden in Stockholm an die Preisträgerinnen und Preisträger übergeben. Wem die auch als Alternative Nobelpreise bekannte Würdigung in diesem Jahr verliehen wird, war bereits Ende September bekannt gegeben worden.
Die Right Livelihood Award Foundation vergab die Auszeichnung an die europäische Hilfsorganisation SOS Méditerranée, die Organisation "Mother Nature Cambodia", die Frauenrechtlerin Eunice Brookman-Amissah aus Ghana und an die kenianische Umweltschützerin Phyllis Omido. Die diesjährigen Preisträger seien Zeugen unsäglichen Leids und setzten sich dafür ein, Leben zu retten, die Natur zu bewahren sowie die Würde und Existenzgrundlagen von Menschen in aller Welt zu schützen, hieß es in der Begründung der Stiftung für die Wahl der Preisträger.
Einsatz für das Leben anderer
SOS Méditerranée ist in Frankreich, Italien und Deutschland vertreten und finanziert sich über Spendengelder. Die Helferinnen und Helfer der Organisation hätten bislang etwa 39.000 Migrantinnen und Migranten, die auf dem Mittelmeer in Seenot geraten seien, das Leben gerettet, sagte Stiftungsdirektor Ole von Uexküll.
Die Medizinerin Brookman-Amissah sei ausgezeichnet worden, da sie den Weg für liberalisierte Abtreibungsgesetze und einen besseren Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen geebnet habe. Brookman-Amissah setzt sich in Ghana für legale und sichere Abtreibungen ein. Durch ihre Arbeit habe sich die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Schwangerschaftsabbrüchen in der Region signifikant verringert, hatte die Stiftung bereits im September bei der Bekanntgabe der Preisträger betont.
Würdigung für den Kampf für Klima und Umwelt
Die zwei weiteren Preise wurden für ein entschiedenes Engagement im Kampf für einen besseren Umweltschutz vergeben. Mother Nature Cambodia mobilisiert seit 2012 Jugendliche im Land, um die Umwelt zu schützen. Die Organisation verhinderte unter anderem den Bau eines Staudamms und sorgte dafür, dass der Export von Sand in benachbarte Länder eingestellt wurde, durch dessen Abbau erhebliche Umweltschäden entstanden waren.
Und Phyllis Omido kämpft in Kenia gegen die Umweltbelastungen, die durch das Recyceln von Autobatterien entstehen - in ihrem Heimatdorf waren viele Menschen an den Folgen von Bleivergiftungen erkrankt und verstorben. Nach Jahren des Protest wurde ein Gesetz verabschiedet, das zur Schließung von 17 Recyclinganlagen führte.
Der Right Livelihood Award wird seit 1980 jährlich an Personen oder Organisationen vergeben - mit dem Ziel, Menschen zu würdigen und zu unterstützen, die beispielhaft auf die dringlichsten Herausforderungen der Menschheit antworten. Die Auszeichnung ist mit rund 350.000 Euro dotiert.