"Ocean Viking" erreicht Toulon 230 Migranten gehen an Land
Drei Wochen lang haben 230 Migranten auf der "Ocean Viking" darauf gewartet, an Land zu gehen. Nun ist das Seenotrettungsschiff in der südfranzösischen Stadt Toulon angekommen. Italien hatte die Aufnahme verweigert.
Das Rettungsschiff "Ocean Viking" hat mit 230 Migranten an Bord das südfranzösische Toulon erreicht. Wie die französischen Behörden mitteilten, legte das Schiff der Hilfsorganisation SOS Méditerranée im Militärhafen von Toulon an. Die ersten Flüchtlinge durften umgehend an Land gehen.
Viele Länder bereit zur Aufnahme
Am Donnerstag waren bereits vier Menschen aus medizinischen Gründen von Bord geholt und mit einem Hubschrauber nach Bastia auf der französischen Insel Korsika gebracht worden. Von den 230 Migranten, die noch an Bord sind, wollen Frankreich und Deutschland je ein Drittel aufnehmen. Weitere Angebote gibt es aus Ländern wie Kroatien, Bulgarien, Litauen, Luxemburg und Norwegen.
Die "Ocean Viking" hatte die Menschen vor drei Wochen bei mehreren Rettungseinsätzen im Mittelmeer aufgenommen.
Streit mit Italien
Der Umgang mit der "Ocean Viking" hatte für Streit zwischen Frankreich und Italien gesorgt. Nachdem sich Italien tagelang geweigert hatte, das Schiff anlegen zu lassen, erteilte Frankreich nun eine Anlegeerlaubnis für Toulon.
Aus Protest setzte die französische Regierung aber die geplante Aufnahme von 3500 Flüchtlingen aus Italien aus. Innenminister Gérald Darmanin sagte, Frankreich habe der "Ocean Viking" "ausnahmsweise" das Einlaufen in einen französischen Hafen gestattet. Nach internationalem Recht sei Italien für die Aufnahme des Rettungsschiffes zuständig gewesen.