UN-Bericht Weltweite Müllberge wachsen weiter
Knapp 65 Prozent mehr Abfall weltweit bis 2050: Das prognostiziert eine aktuelle Studie des UN-Umweltprogramms. Die Experten warnen vor massiven Folgen dieser Entwicklung für Gesundheit und Wirtschaft.
Die Welt hat ein Abfallproblem und es wird immer drastischer: Einer aktuelle Studie des UN-Umweltprogramms (UNEP) zufolge wird die globale Abfallmenge, die im Jahr 2023 bei 2,3 Milliarden Tonnen gelegen hat, weiterhin stark ansteigen und dabei massive Auswirkungen auf Gesundheit und Wirtschaft haben.
Wenn das aktuelle Tempo beibehalten werde, könne die jährliche Abfallmenge bis zur Mitte des Jahrhunderts 3,8 Milliarden Tonnen erreichen, heißt es in dem jüngst veröffentlichten UN-Bericht.
Die Müllberge werden demnach besonders stark in Ländern wachsen, in denen der Umgang mit ihnen sehr umweltschädlich ist, etwa durch Deponien, die den Boden verschmutzen, Schadstoffe und Treibhausgase freisetzen oder durch Verbrennung ohne die Nutzung der Energie.
Abfallkosten könnten sich fast verdoppeln
Die direkten und indirekten Kosten für die Müllverarbeitung werden sich ohne gegenwirkende Maßnahmen voraussichtlich fast verdoppeln und bis 2050 jährlich 640 Milliarden Dollar (591 Milliarden Euro) erreichen, schätzt das Umweltprogramm. Im Jahr 2020 wurden die direkten Kosten der Müllverarbeitung auf 252 Milliarden Dollar geschätzt. Die Kosten für Umweltverschmutzung, Gesundheitsprobleme und Klimawandel mit eingerechnet, kommt die Studie auf eine Summe von 361 Milliarden Dollar für das Jahr 2020.
Die Studie zeigt jedoch in unterschiedlichen Annahmemodellen, dass sich die Kosten durch Müllreduktion und entsprechendes Abfallmanagement bis 2050 auf 270 Milliarden Dollar begrenzen lassen könnten.
Es bestehe eine dringende Notwendigkeit, "eine drastische Abfallreduzierung" einzuleiten und in die Kreislaufwirtschaft zu investieren, forderte deshalb die Organisation anlässlich der 6. Sitzung der Umweltversammlung der Vereinten Nationen, die diese Woche in Nairobi stattfand. "Viele schnell wachsende Volkswirtschaften kämpfen mit der wachsenden Abfalllast", sagte UNEP-Direktorin Inger Andersen.