Reaktion auf Krieg gegen Ukraine Lettland führt Wehrdienst wieder ein
Wegen des russischen Krieges gegen die Ukraine führt Lettland schrittweise den Wehrdienst wieder ein. Ab 2024 soll er verpflichtend werden. Es sei die "Antwort auf die neue Sicherheitslage" in der Region, sagte Verteidigungsministerin Murniece.
Lettland wird als Reaktion auf Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine den Wehrdienst wieder einführen. Das Parlament des EU- und NATO-Landes beschloss die dazu notwendigen Gesetzesänderungen. Demnach soll der Wehrdienst von Mitte 2023 an schrittweise wieder eingeführt werden - zunächst auf freiwilliger Basis, vom kommenden Jahr an dann in verpflichtender Form.
Lettland grenzt an Russland und dessen Verbündeten Belarus. 2007 hatte es die Wehrpflicht abgeschafft. Der Baltenstaat baute seine Streitkräfte zu einer Berufsarmee um, die von einer Freiwilligenarmee unterstützt wird.
"Seit dem brutalem groß angelegten Angriff Russlands auf die Ukraine leben wir in einer neuen geopolitischen Realität", sagte Verteidigungsministerin Inara Murniece. Die Wiedereinführung des Wehrdienstes sei "Lettlands Antwort auf die neue Sicherheitslage in unserer Region". Denn man wisse "aus der Erfahrung der Ukraine, dass es ohne eine moralisch stabile und vorbereitete Gesellschaft nicht möglich ist, einem Aggressor entgegenzutreten".
Ziviler Ersatzdienst möglich
Eingezogen werden sollen künftig Männer im Alter von 18 bis 27 Jahren. Frauen können freiwillig die elfmonatige militärische Ausbildung absolvieren.
Letten, die aus religiösen oder anderen persönlichen Überzeugungen den Dienst an der Waffe verweigern, können alternativ einen zivilen Ersatzdienst in einer dem Verteidigungsministerium unterstellten Einrichtung antreten.