Hitzewelle in Südeuropa Italien reagiert irritiert auf Lauterbach-Tweet
Hat Europas Süden keine Zukunft mehr als Urlaubziel? Das meint zumindest Gesundheitsminister Lauterbach mit Blick auf die dortigen Folgen des Klimawandels. Italiens Tourismusministerin kontert.
Italiens Tourismusministerin Daniela Santanchè hat irritiert auf einen Tweet des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach reagiert. Der SPD-Politiker weilt zurzeit in Italien im Urlaub und stellte bei seiner Ankunft in Bologna wegen der aktuellen Hitzewelle die Zukunft Italiens als Urlaubsland infrage.
Eine Reaktion aus Italien ließ nicht lange auf sich warten. Santanchè sagte, in Italien freue man sich weiterhin, Lauterbach wieder als Urlauber begrüßen zu können, wie die Nachrichtenagentur dpa und "FAZ" berichteten.
Lauterbach: Klimawandel zerstört Süden Europas
Angesichts einer Hitzewelle, die Südeuropa teils extrem hohe Temperaturen bescherte, hatte Lauterbach bereits am 13. Juli bei Twitter geschrieben:
Er berief sich in seinem Tweet auf eine Karte der Helmholtz-Klima-Initiative und Informationen der Europäischen Weltraumorganisation. Daraus geht hervor, dass sich Länder wie Italien in einer großen Hitzewelle befinden. Auf den Inseln Sizilien und Sardinien werden demnach Temperaturen von bis zu 48 Grad erwartet - "möglicherweise die heißesten Temperaturen, die jemals in Europa gemessen wurden."
Santanchè: Italien weiterhin bevorzugtes Urlaubsland
"Ich möchte dem deutschen Gesundheitsminister dafür danken, dass er Italien als Reiseziel gewählt hat, das ja schon immer das bevorzugte Urlaubsziel seiner Landsleute war", sagte Santanchè. "Wir freuen uns natürlich, ihn in Zukunft wieder begrüßen zu dürfen." Man sei sich in Italien des Klimawandels bewusst, der nicht nur Südeuropa, sondern den gesamten Planeten betreffe. "Wir sind uns sicher, dass die Deutschen den Italienurlaub immer weiter schätzen werden", sagte Santanchè.
Der Tourismus in Italien boomt in diesem Jahr - wie vor der Pandemie und sogar noch mehr. An besonders beliebten Reisezielen in dem Land sind kaum noch freie Unterkünfte zu finden. Die Branche rechnet mit einem Rekordsommer. 2022 war Italien den Daten des Statistischen Bundesamtes neben Österreich das beliebteste Urlaubsland der Deutschen.