Migranten erreichen Italien Mehr als 1000 Flüchtlinge in wenigen Stunden
In Süditalien sind in kurzer Zeit mehr als 1000 Flüchtlinge an Land gegangen, die von der Küstenwache auf See gerettet wurden und mit Booten die kleine Insel Lampedusa erreicht haben. Hunderte weitere harren noch auf Rettungsschiffen aus.
Innerhalb weniger Stunden sind in Italien mehr als 1000 Flüchtlinge an Land gegangen, die sich über das Mittelmeer in Richtung Europa aufgemacht hatten. Ein Handelsschiff und die Küstenwache hatten am Samstag mehr als 600 Personen von einem überfüllten Boot gerettet, das etwa 200 Kilometer vor der kalabrischen Küste trieb, erklärte die Küstenwache. Dort seien auch fünf Leichen entdeckt worden. Die Menschen seien in verschiedenen Häfen in Süditalien an Land gegangen.
Allein am späten Samstagabend kamen zudem mehr als 550 Menschen auf 15 Booten auf der italienischen Insel Lampedusa an. Sie waren den Angaben zufolge in Tunesien und Libyen gestartet. Die für 300 Menschen ausgelegte Aufnahmeeinrichtung auf Lampedusa ist nach italienischen Angaben dramatisch überfüllt. 1200 Menschen sind demnach derzeit dort untergebracht.
Rettungsorganisationen melden Hunderte weitere Gerettete
Die Rettungsorganisation Sea Watch teilte mit, ebenfalls am Samstag mehr als 400 Menschen bei mehreren Einsätzen gerettet zu haben. SOS Méditerranée erklärte, 87 Menschen von einem überfüllten Schlauchboot aufgenommen zu haben. Hunderte warteten den Angaben zufolge darauf, an Land gehen zu dürfen.
Bisher knapp 1000 Tote auf der Mittelmeerroute
Dem Innenministerium in Rom zufolge sind in diesem Jahr bisher 34.000 Menschen über die Mittelmeerrouten nach Italien gelangt, deutlich mehr als in den beiden Vorjahren.
Das Mittelmeer ist laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) die gefährlichste Flüchtlingsroute der Welt. Schätzungen der IOM zufolge sind seit Jahresbeginn 990 Menschen auf der Überfahrt ums Leben gekommen oder spurlos verschwunden.