Feuer in Griechenland Waldbrände bedrohen griechische Hauptstadt Athen
In Griechenland wüten die bisher größten Waldbrände des Jahres. Etliche Ortschaften wurden bereits evakuiert. Jetzt nähern sich die Feuer der Hauptstadt Athen. Die Regierung hat um die Aktivierung des EU-Katastrophenschutzes gebeten.
Schon weit aus der Ferne sind die Rauchschwaden sichtbar. Die Waldbrände in der Nähe der griechischen Hauptstadt Athen breiten sich immer weiter aus. Mittlerweile lodern die Feuer auf einer Fläche von rund 200 Quadratkilometern. Den Behörden zufolge ist die Front fast 13 Kilometer lang.
Allein bis zum Mittag entstanden mehr als vierzig neue Brandherde. Laut griechischen Medien wurden zahlreiche Menschen in Krankenhäuser gebracht. Mindestens zwei Feuerwehrleute sowie 13 Zivilisten hätten wegen des Feuers behandelt werden müssen. Die meisten Opfer haben Atemprobleme wegen des Rauchs.
Evakuierungen am Stadtrand von Athen
Besondere Schwierigkeiten bereitet den Einsatzkräften bei der Brandbekämpfung die anhaltende Dürre. Hinzu kommt Wind mit stürmischen Böen von bis zu 70 Kilometern pro Stunde. "Diese starken Winde der Stärke 7 erschweren uns die Arbeit", sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Wegen der großen Gefahr für die Anwohnenden evakuierten die Behörden zahlreiche Gebiete.
Aktuell sind die Bewohnerinnen und Bewohner im Osten der betroffenen Region Attika aufgefordert, sich für eine eventuelle Evakuierung bereit zu halten. Aber auch Athen selbst rücken die Waldbrände immer stärker auf die Pelle. Die Entfernung bis zum Stadtzentrum beträgt nur noch wenige Kilometer. In Chalandri am nordöstlichen Stadtrand der griechischen Hauptstadt wurden die Menschen in mehreren Vierteln aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen. Er habe die Evakuierung angeordnet, weil die Flammen "wirklich nahe sind", sagte Bürgermeister Simos Roussos dem griechischen Fernsehsender ERT.
Am Morgen waren zuvor bereits fünf weitere Ortschaften nahe Athen sowie zwei Krankenhäuser in Penteli rund rund 15 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt geräumt worden. Neun weitere Orte waren bereits am Sonntag evakuiert worden, darunter auch die historische Stadt Marathon. Der dortige Bürgermeister Stergios Tsirkas sprach von einer "Katastrophe von biblischen Ausmaßen".
Athen bittet EU-Länder um Unterstützung
Ausgebrochen war der erste Brand am Sonntag. Obwohl binnen Minuten das erste Löschflugzeug im Einsatz war, sei der Brand schnell außer Kontrolle geraten. Laut Bürgerschutzministerium sind knapp 700 Feuerwehrleute mit rund 200 Löschfahrzeugen im Einsatz. Hinzu kommen Hunderte Freiwillige. Aus der Luft unterstützen zudem Löschflugzeuge und Löschhubschrauber die Feuerwehrkräfte am Boden.
Inzwischen kommt aus ganz Griechenland Unterstützung. Landesweit wurden erste Feuerwehreinheiten nach Athen beordert. Auch international läuft die Hilfe an: Feuerwehrleute aus der Republik Moldau sind bereits vor Ort. Auch aus Zypern soll ein Kontingent anreisen, um die erschöpften griechischen Kräfte zu entlasten.
Um die Flammen in den Griff zu bekommen, hat die griechische Regierung um die Aktivierung des EU-Katastrophenschutzes gebeten. Bereits am Abend soll Medienberichten zufolge ein erster Hubschrauber aus Frankreich ankommen. Italien will bis Dienstag zwei Löschflugzeuge schicken. Aus Tschechien sind 25 Fahrzeuge mit 25 Feuerwehrleuten auf dem Weg.
Die Einsatzkräfte sind pausenlos im Einsatz gegen die Flammen.
Vorerst keine Entwarnung in Sicht
Mit Linderung der Brandgefahr kann vorerst nicht gerechnet werden - bei Temperaturen von bis zu 39 Grad Celsius. Die stürmischen Winde in der Brandregion nordöstlich von Athen sollen auch im Laufe des Tages nicht nachlassen und heizen die Brände weiter an. Teilweise mit Windgeschwindigkeiten von bis zu fünfzig Stundenkilometern.
Zwar soll der Wind in der Nacht zum Dienstag nachlassen. Doch spätestens am Dienstag soll der Wind schon wieder stärker werden, so Meteorologen.