Corona-Pandemie Spanien plant den zweiten Booster
Spanien will bis zum Herbst so viel Impfstoff bereitstellen, dass sich die gesamte Bevölkerung zum zweiten Mal gegen das Coronavirus boostern lassen kann. Italien verlängert derweil die Maskenpflicht.
Spanien will der gesamten Bevölkerung einen zweiten Booster gegen das Coronavirus ermöglichen. Dies habe die für öffentliche Gesundheitsfragen zuständige Kommission entschieden, sagte Gesundheitsministerin Carolina Darias dem Sender "La Sexta". Voraussichtlich im Herbst werde die vierte Impfdosis für alle zur Verfügung stehen.
Die erwarteten neuen Impfstoffe werden laut Darias an die jüngsten Virusvarianten angepasst. Risikogruppen - wie Senioren oder Menschen mit schwachem Immunsystem - können sich ihre zweite Auffrischungsimpfung schon jetzt verabreichen lassen.
Hohe Impfbereitschaft im Land
Als letzte Corona-Auflage besteht in Spanien derzeit noch eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Gesundheitseinrichtungen und Seniorenheimen.
Das Land hat eine hohe Impfquote, größere Proteste gegen die Impfkampagne gab es nicht. Wie Gesundheitsministerin Darias bereits vergangene Woche mitteilte, haben sich 92,6 Prozent der Menschen ab zwölf Jahren grundimmunisieren lassen. Fast genau so hoch sei der Anteil der Geboosterten in der Altersgruppe ab 70 Jahren.
Deutschland empfiehlt vierte Impfung schon länger
In Deutschland liegen die Werte weit niedriger. Aber wie die spanischen Behörden empfiehlt auch die Ständige Impfkommission (STIKO) Risikogruppen bereits den zweiten Booster. Zudem riet Gesundheitsminister Karl Lauterbach am Mittwoch auch allen anderen, sich ein viertes Mal impfen zu lassen. Anlass waren die wieder steigenden Infektionszahlen.
"Durch freiwilliges Maske-Tragen im Innenraum und durch eine vierte Impfung kann man sich selbst den Sommer sehr viel besser machen", sagte Lauterbach im ZDF. An die Omikron-Variante angepasste Impfstoffe erwartet der Minister frühestens Ende August.
Italien verlängert Maskenpflicht in Öffis und Kliniken
Wie in Deutschland und Spanien muss auch in Italien in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen, U-Bahnen und Zügen weiterhin ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die Regierung in Rom verlängerte die entsprechende Regel bis Ende September. Auch in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird an der Vorschrift festgehalten.
Die Maskenpflicht in Kinos, Theatern oder bei Indoor-Sportevents lief dagegen aus. Damit wurden in dem Mittelmeerland die meisten Einschränkungen, die mit dem Coronavirus zusammenhingen, abgeschafft.
Zeitgleich verzeichnete das Gesundheitsinstitut GIMBE wieder einen Anstieg der Infektionen. In der vergangenen Woche stiegen diese demnach um mehr als 32 Prozent im Vergleich zur Vorwoche. Die Zahl der behandelten Patienten in Krankenhäusern ging indes zurück.