Weltweit größter Eisberg "Letztlich wird er schmelzen und verschwinden"
Der weltweit größte Eisberg ist 4,5-mal so groß wie Berlin. Und er treibt vergleichsweise schnell von der Antarktis weg. Neue Aufnahmen zeigen, was wärmere Luft und Wasser mit dem Koloss aus Eis machen.
Neue Bilder vom derzeit weltweit größten Eisberg zeigen, wie er sich durch wärmere Temperaturen verändert. Sie zeigen riesige Bögen und höhlenartige Vertiefungen. Die Aufnahmen wurden von einem Schiff des Unternehmens Eyos Expeditions aus bereits am 14. Januar gemacht, wie der Sender BBC berichtete.
"Zustand der Erosion"
Der Eisberg A23a treibt derzeit von der Antarktis weg durch den Ozean. Er werde durch die wärmere Luft und das Oberflächenwasser, auf das er treffe, zermahlen. "Letztendlich wird er schmelzen und verschwinden", schrieb der Sender. Wann es dazu komme, sei unklar. A23a ist etwa 4.000 Quadratkilometer groß, also rund 4,5-mal so groß wie Berlin.
"Wir sahen Wellen, gut drei oder vier Meter hoch, die auf den Berg prallten", berichtete Expeditionsleiter Ian Strachan der BBC. Er sprach demnach von einem "ständigen Zustand der Erosion".
Das Eyos-Team sei Mitte Januar nahe genug an den Eisberg herangekommen, um Drohnenaufnahmen zu machen. Die rund 30 Meter hohen Klippen des Berges seien von dichtem Nebel umhüllt gewesen.
Bereits 1986 abgebrochen
Die europäische Weltraumagentur ESA hatte im Dezember unter Berufung auf Satellitenbilder mitgeteilt, dass sich der derzeit größte Eisberg vergleichsweise schnell von antarktischen Gewässern wegbewegt. Der Eisberg sei bereits 1986 vom Filchner-Ronne-Schelfeis abgebrochen, habe aber lange auf dem Meeresboden festgehangen. Bis zum Jahr 2020 habe er sich zwar gelöst, erst jetzt aber bewege er sich angetrieben durch Winde und Strömungen. Wie die meisten Eisberge aus dem sogenannten Weddell-Sektor werde er wahrscheinlich in den Südatlantik gelangen, so die ESA.