Nach Regenfällen Schwere Überschwemmungen in Chile
Nach heftigen Regenfällen sind in Chile Tausende Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Flüsse waren über die Ufer getreten, Bäume umgestürzt und Hänge abgerutscht. Meteorologen halten die Überschwemmungen für ein erstes Zeichen von El Niño.
Die Menschen in Chile leiden unter den Folgen heftiger Regenfälle. Wegen schwerer Überschwemmungen im Zentrum des Landes sind mehr als 12.000 Menschen von der Außenwelt abgeschnitten. Weitere 1600 Menschen suchten Zuflucht in Notunterkünften, wie der Katastrophenschutz des südamerikanischen Landes mitteilte. Fast 1500 Häuser wurden bislang zerstört und über 3000 weitere beschädigt. Laut Staatspräsident Gabriel Boric ist in den letzten Tagen so viel Regen gefallen wie seit 30 Jahren nicht mehr.
Zwei Tote nach Regenfällen
Bei den Überschwemmungen kamen bislang zwei Menschen ums Leben, vier weitere wurden noch immer vermisst. Nach tagelangem Regen waren zahlreiche Flüsse über die Ufer getreten, Bäume umgestürzt und Hänge abgerutscht. Viele Straßen wurden unpassierbar.
"Dieser Regen ist das erste Zeichen, dass das Wetterphänomen El Niño jetzt auch Chile erreicht", sagte der Meteorologe Fernando Santibáñez der Universität San Sebastián. "Es existiert bereits seit über einem Monat in Kolumbien, Ecuador und Peru und dringt weiter nach Süden vor."
Durch El Niño verschieben sich aufgrund von veränderten Luft- und Meeresströmungen weltweit die Wetterbedingungen. In Teilen Afrikas und Südamerikas wird mit mehr Überschwemmungen gerechnet, in Südostasien und Ostaustralien häufen sich dagegen Dürren und Waldbrände.
Staatspräsident Boric betonte mit Blick auf den Klimawandel: "Wir werden immer mehr widrige Ereignisse erleben, aus denen wir auch lernen müssen." Am Sonntag hatte die Regierung fünf der 16 Regionen Chiles zu Katastrophengebieten erklärt - darunter auch jene um die Hauptstadt Santiago.