Schwere Schäden Tote durch Taifun in Taiwan
Der Taifun Gaemi hat über Taiwan gewütet und schwere Schäden verursacht. Zwei Menschen kamen ums Leben. Mehr als 280 Menschen wurden verletzt. Der Taifun nimmt inzwischen Kurs auf das chinesische Festland.
Bei heftigem Regen und Sturm sind in Taiwan mindestens zwei Menschen durch den Taifun "Gaemi" getötet worden. 284 Menschen wurden verletzt, wie die taiwanischen Behörden mitteilten.
Vor der Küste der Inselrepublik sank durch den Sturm zudem ein Frachtschiff. Die Behörden warteten noch auf bessere Wetterbedingungen, um die Suche nach den neun Besatzungsmitgliedern aus Myanmar fortzusetzen, hieß es vom taiwanischen Notfallzentrum (CEOC).
Fernsehaufnahmen zeigten heftige Regenfälle und großflächige Überschwemmungen. Fahrzeuge wurden von umgestürzten Bäumen beschädigt. Zeitweise waren nach offiziellen Angaben mehr als 450.000 Haushalte ohne Strom.
Stärkster Sturm seit acht Jahren
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 227 Kilometern pro Stunde traf der stärkste Sturm seit acht Jahren auf die Nordküste Taiwans und zog dann weiter in Richtung des chinesischen Festlandes, wie die zentrale Wetterbehörde mitteilte.
Der Zugverkehr, einschließlich der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Nord- und Südtaiwan, wurde eingestellt. Alle Inlandsflüge und 185 internationale Flüge wurden für den Tag gestrichen. Die Finanzmärkte in Taiwan blieben wegen des Sturms den zweiten Tag in Folge geschlossen. Auch Behörden und Schulen waren nicht geöffnet.
Tropensturm zieht weiter Richtung China
Der chinesische Wetterdienst erwartet, dass "Gaemi" über die Provinz Fujian hinwegziehen und dann nach Norden ins Landesinnere ziehen wird. In den Küstenprovinzen Fujian und Zhejiang wurde vor schweren Regenfällen und Überschwemmungen gewarnt. Für die Hauptstadt Peking wurde eine Unwetterwarnung der höchsten Stufe herausgegeben.
Auf seinem Weg in Richtung Taiwan hatte der Wirbelsturm schon auf den Philippinen gewütet und schwere Schäden verursacht. Die Zahl der Todesopfer sei mittlerweile auf 21 gestiegen, teilte die Nationalpolizei mit. Viele Opfer starben bei Erdrutschen und Sturzfluten. Vor allem die Hauptstadt Manila war betroffen, wo allein sechs Menschen ertranken. Hier standen die Wassermassen teils meterhoch.
Öltanker sinkt vor Philippinen
In der Manilabucht sank in den Unwettern ein Öltanker, der 1,4 Millionen Liter Industrieheizöl geladen hatte. Die Behörden versuchen mit allen Mitteln, eine Umweltkatastrophe zu verhindern. Das 44 Meter lange Schiff liege in einer geringen Tiefe von nur 34 Metern, was das Abpumpen des Öls erleichtere, sagte ein Sprecher der Küstenwache.
Es bestehe aber trotzdem die große Gefahr, dass Manila und die umliegenden Küsten betroffen sein könnten, hieß es weiter. Zunächst hielt sich das ausgelaufene Öl im Meer aber noch in Grenzen. Präsident Ferdinand Marcos Jr. wies die zuständigen Behörden an, umgehend alles in die Wege zu leiten, um das Leck unter Kontrolle zu bringen.