Gespräch mit Staatschef Xi Putin will stärkere militärische Kooperation
Kremlchef Putin möchte die Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften Russlands und Chinas vertiefen. Das betonte er in einem Telefonat mit Präsident Xi. Der gab sich bei diesem Thema allerdings sehr zurückhaltend.
In den vergangenen Monaten hielten Russland und China mehrfach Militärmanöver ab. Wenn es nach Kreml-Chef Wladimir Putin geht, soll es allein dabei nicht bleiben. In einem Videotelefonat mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping bekundete er seinen Willen zu einer stärkeren militärischen Zusammenarbeit der beiden Länder.
"Wir wollen die Zusammenarbeit zwischen den Streitkräften Russlands und Chinas stärken", sagte Putin zu Xi. Den chinesischen Präsidenten nannte er einen "lieben Freund" und gab bekannt, dass Xi im Frühjahr zu einem Treffen nach Moskau kommen werde. Dieser Besuch werde "der Welt die Nähe der russisch-chinesischen Beziehungen demonstrieren".
Putin: "Wir teilen dieselben Ansichten"
Putin rühmte die Bemühungen Moskaus und Pekings, sich dem Druck aus dem Westen entgegenzustellen. "Vor dem Hintergrund des beispiellosen Drucks und der Provokationen des Westens verteidigen wir unsere Positionen und Prinzipien", sagte Putin. Ihm zufolge dient "die Koordination zwischen Moskau und Peking auf der internationalen Bühne" dazu, eine "gerechte und auf dem Völkerrecht basierende Weltordnung" zu schaffen.
Die Zusammenarbeit auf militärischer und technischer Ebene trage zur Sicherheit und Stabilität bei und habe einen besonderen Platz in der russisch-chinesischen Kooperation, sagte der russische Präsident. "Wir teilen dieselben Ansichten über die Ursachen, den Verlauf und die Logik des anhaltenden Wandels der weltweiten geopolitischen Landschaft."
Einigkeit gegen den Westen
Während Putins einleitende Rede rund acht Minuten dauerte, sprach Xi nicht einmal halb so lange. Chinas Staatschef vermied es offenbar, zum Krieg in der Ukraine Stellung zu beziehen. Xi habe Putin gesagt, dass China seine "objektive und faire" Haltung beibehalten wolle, berichtete der chinesische Staatssender CCTV.
China habe zur Kenntnis genommen, dass Russland sich nie geweigert habe, mittels Verhandlungen zu einer Lösung des Konflikts zu kommen, wird Xi zitiert. Der Weg zu Friedensgesprächen werde aber nicht reibungslos verlaufen.
Einigkeit demonstrierte Xi bei der Einstellung zum von den USA dominierten Westen. Es habe sich mehrfach gezeigt, dass beherrschen wollen und Unterdrückung unbeliebt seien, sagte Xi. "Sanktionen und Einmischung sind zum Scheitern verurteilt." China sei bereit, die strategische Zusammenarbeit mit Russland vor dem Hintergrund einer, "schwierigen" Situation in der Welt insgesamt zu verstärken.
Marineübung vor Chinas Küste
Seitdem Russland die Ukraine Ende Februar überfiel, betont die Regierung in Peking, in keinster Weise Teil des Konflikts zu sein. Putin hatte im September eingeräumt, dass Xi Fragen und Bedenken zu dem Krieg habe.
Gleichwohl lässt China seinem strategischen Verbündeten Russland diplomatische Unterstützung zukommen. In den vergangenen Monaten hielten Russland und China mehrere gemeinsame Militärmanöver ab, darunter in dieser Woche eine Marineübung im Ostchinesischen Meer.