Proteste in Myanmar Militär verschärft Vorgehen
Trotz wachsender Militärpräsenz haben in Myanmar erneut Zehntausende Menschen gegen den Putsch demonstriert. Das Internet wurde in dem Land offenbar abgeschaltet. Es wächst die Sorge vor einer Eskalation.
Zwei Wochen nach dem Militärputsch in Myanmar wachsen die Befürchtungen vor einem brutalen Vorgehen der Armee gegen die Bevölkerung. Trotzdem demonstrierten Zehntausende Menschen erneut auf den Straßen.
Einige Demonstranten verkleideten sich.
In Rangun zogen in weiß gekleidete Studenten durch das Zentrum der größten Stadt des südostasiatischen Landes und forderten auf Transparenten die Freilassung der entmachteten De-Facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Durch die Hauptstadt Naypyitaw fuhr ein Konvoi aus Autos und Motorrädern.
Schüsse auf Demonstranten
Im Norden des Landes wurden Wasserwerfer eingesetzt, um Demonstranten auseinander zu treiben, wie auf TV-Bildern zu sehen war. Es vielen Schüsse - allerdings ist blieb unklar, ob Gummigeschosse oder scharfe Munition eingesetzt wurde. Hunderte Menschen protestierten dort in der Stadt Myitkyina vor einem Kraftwerk, das das Militär besetzt hat.
In mehreren Städten fuhren erstmals seit dem Putsch in größerer Zahl gepanzerte Fahrzeuge in den Straßen auf. Das Internet wurde in dem südostasiatischen Land komplett lahm gelegt, wie zahlreiche Beobachter in sozialen Medien berichteten.
Weitere Einschränkungen
Das Militär schränkte indes die Freiheitsrechte mit neuen Verordnungen ein. So müssen die Einwohner künftig nächtliche Besucher bei den Behörden melden. Andernfalls drohen Geld- oder sogar Gefängnisstrafen. Auch können Personen und Privateigentum im Verdachtsfall ohne gerichtliche Anordnung durchsucht werden.
In einer Erklärung der Botschaften der EU, Großbritanniens, Kanadas und elf weiteren Ländern in Myanmar, hieß es, der Putsch vom 1. Februar werde verurteilt. "Wir unterstützen das Volk von Myanmar in seiner Forderung nach Demokratie, Freiheit, Frieden und Wohlstand. Die Welt schaut zu."