Naher Osten USA bombardieren Huthi-Stellungen im Jemen
Zuletzt hatte Israel die Huthi im Jemen bombardiert. Nun wurden erneut Explosionen aus den von der Miliz kontrollierten Gebieten im Jemen gemeldet - diesmal griffen die USA mehrere Ziele an.
US-Streitkräfte haben erneut Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen bombardiert. Wie das US-Zentralkommando Centcom mitteilte, wurden 15 Ziele der vom Iran unterstützten Gruppe angegriffen.
Zuvor hatte der TV-Sender Al-Masirah, der als Sprachrohr der Huthi-Rebellen gilt, über Angriffe berichtet. Angaben zu Opfern oder Schäden gab es nicht.
Offenbar Militärstützpunkt und Flughafen unter den Zielen
Ziele der Angriffe seien die Hauptstadt Sanaa, die westliche Hafenstadt Hodeida sowie Dhamar und Mukayras südlich von Sanaa gewesen, berichtete Al-Masirah. Sanaa wurde den Angaben zufolge viermal angegriffen, Hodeida siebenmal. Mindestens ein Angriff wurde demnach jeweils gegen Dhamar und Mukayras geflogen. Auch die Nachrichtenagentur AFP meldete Explosionen in Sanaa und Hodeida.
Die Nachrichtenagentur AP berichtete unter Berufung auf jemenitische Medien, dass in Hodeida der Flughafen angegriffen wurde sowie die Region Chateib, wo sich ein Militärstützpunkt der Huthi befindet. In Sanaa wurden den Angaben nach Ziele im Viertel Seijana attackiert.
London dementiert Beteiligung an Angriffen
"Diese Aggression gegen die Hauptstadt und jemenitische Regionen nach den Solidaritätsmärschen für den Libanon und Gaza ist ein verzweifelter Versuch, unser Volk zu terrorisieren", sagte ein Huthi-Anführer bei Al-Masirah. Der Jemen werde sich nicht einschüchtern lassen und "sich dem Feind mit aller Kraft entgegenstellen".
Die Huthi machten für die Angriffe die USA und Großbritannien verantwortlich. Das Verteidigungsministerium in London teilte jedoch auf Anfrage mit, die Royal Air Force sei nicht an Angriffen im Jemen beteiligt gewesen.
Erst vor wenigen Tagen hatte Israels Luftwaffe Ziele der Miliz in dem Land angegriffen. Auch die USA und Großbritannien bombardierten in der Vergangenheit Stellungen der mit dem Iran verbündeten Gruppe.
Zuletzt Huthi-Angriff auf Tel Aviv
Seit Ausbruch des Gaza-Kriegs schießt die Huthi-Miliz regelmäßig Raketen oder Drohnen auf Ziele in Israel und Schiffe im Roten Meer. Zuletzt hatte sie nach eigenen Angaben einen Drohnenangriff auf die israelische Küstenmetropole Tel Aviv verübt und Marschflugkörper auf Israel abgefeuert.
Die Huthi ist wie die libanesische Hisbollah Teil der vom Iran angeführten "Achse des Widerstands" gegen Israel, der auch die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen angehört. Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff vor einer Woche hatte die Huthi-Miliz Israel mit weiteren Angriffen gedroht.