Starkregen in Japan 200.000 Menschen zur Evakuierung aufgerufen
Heftige Regenfälle haben im Nordosten Japans Überschwemmungen verursacht. Mehrere Menschen gelten als vermisst. Wegen Erdrutsch- und Hochwassergefahr wurden Hunderttausende Menschen aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.
Wegen heftiger Regenfälle und Überschwemmungen sind 200.000 Menschen im Norden Japans aufgerufen worden, ihre Wohnungen zu verlassen. Mehrere Menschen seien als vermisst gemeldet, sagte Regierungssprecher Hirokazu Matsuno. Die Unwetter führten zum Einsturz mehrerer Brücken, mehrere Flüsse traten über die Ufer. Auf Fernsehbildern waren überflutete Häuser und unterspülte Straßen zu sehen. Das Ausmaß der Schäden sei noch nicht absehbar.
Die Behörden warnten vor erhöhter Erdrutsch- und Hochwassergefahr. Mehr als 200.000 Bewohner in den fünf betroffenen Präfekturen Niigata, Yamagata, Fukushima, Ishikawa und Fukui seien von den Behörden aufgefordert worden, sich vorsorglich in Sicherheit zu bringen, berichtete der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NHK. Für Yamagata und Niigata wurde zudem die höchste Warnstufe ausgerufen.
Bahnverkehr durch Wassermassen beeinträchtigt
In Yamagata wurde eine Straßenbrücke fortgerissen, wie Fernsehbilder zeigten. Der Ort Oguni war in Folge von Erdrutschen und Überschwemmungen von der Außenwelt abgeschnitten. Auch in der Präfektur Fukui kam es zu Erdrutschen und Überschwemmungen.
In einigen Städten war die Trinkwasserversorgung unterbrochen. Auch der regionale Bahnverkehr wurde durch die Wassermassen beeinträchtigt. Mehrere Verbindungen mit Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszügen wurden ebenfalls gestrichen.
Das Risiko von Starkregen wird laut Wissenschaftlern durch die Erderwärmung erhöht, da eine erwärmte Atmosphäre deutlich mehr Wasser aufnehmen kann. 2021 hatte intensiver Regen im Urlaubsort Atami in Zentraljapan einen Erdrutsch ausgelöst, bei dem 27 Menschen starben. 2018 starben nach Hochwasser und Erdrutschen im Westen Japans während der Regensaison mehr als 200 Menschen.