Verstoß gegen Kleidungsvorschrift Irans Präsident droht Frauen ohne Kopftuch
Als Zeichen des Protests tragen im Iran seit Monaten viele Frauen kein Kopftuch mehr. Nun hat Präsident Raisi erneut mit Konsequenzen gedroht, sollten Frauen sich dennoch der Vorschrift widersetzen.
In iranischen Metropolen legen Frauen immer häufiger ihr Kopftuch in der Öffentlichkeit ab - und verstoßen damit gegen geltende Kleidungsvorschriften. Der Präsident des Landes, Ebrahim Raisi, hat nun scharf gewarnt: "Die Verbreitung des Ablegens des Hidschabs wird definitiv unterbunden werden", sagte der erzkonservative Geistliche.
Zudem hat er jenen Frauen vorgeworfen, dass sie von "Ausländern ausgebildet" würden und damit die "Ziele feindlicher Regierungen" verfolgen würden.
Bis zu 15 Jahre Haft bei Missachtung
Die erneute Drohgebärde folgt vor Abstimmung der Strafreform der Kopftuchpflicht. Diese war erst im Juli drastisch verschärft worden: Unter anderem sieht der Gesetzentwurf bis zu 15 Jahre Haft bei Missachtung der islamischen Kleidungsregeln vor.
Das Parlament soll in den kommenden zwei Monaten darüber abstimmen. Die umstrittene Reform ist eine direkte Reaktion auf die im Herbst 2022 ausgelöste Protestwelle, nach dem Tod der iranischen Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam. Zuvor war diese wegen Verstoßes gegen die Kleidungsvorschriften festgenommen worden.
Im Iran ist die Kopftuchpflicht seit mehr als 40 Jahren gesetzlich verankert und gilt als eine der ideologischen Grundsäulen. Viele iranische Frauen verzichten demonstrativ auf ihr Kopftuch, um ein symbolisches Zeichen der Freiheit zu setzen.