Religiöse Veranstaltung Viele Tote nach Massenpanik in Indien
Im Norden Indiens ist es bei einer religiösen Veranstaltung zu einer Massenpanik gekommen. Ersten Berichten zufolge starben im Gedränge in einem Dorf im Bundesstaat Uttar Pradesh mehr als 100 Menschen.
Bei einer Massenpanik während einer Hindu-Veranstaltung im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh sind zahlreiche Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben der Nachrichtenagenturen AP und AFP starben dabei mehr als 100 Menschen. Unter den Opfern seien überwiegend Frauen und Kinder, sagte der Amtsarzt Rajkumar Aggarwal.
Das Unglück ereignete sich in einem Dorf im Bezirk Hathras, etwa 200 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Neu-Delhi. Tausende Menschen hatten sich dort laut regionaler Verwaltung zu Gebeten und einer Predigt versammelt. Die Zusammenkunft hatte ein lokaler Guru in einem Zelt organisiert. Einige Menschen seien aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit in Ohnmacht gefallen, sagte Chaitra V von der Regionalverwaltung von Uttar Pradesh. Als Menschen versucht hätten, schnell aus dem Zelt zu kommen, seien einige von ihnen hingefallen - was zu der Massenpanik geführt habe.
Untersuchung angeordnet
Berichten zufolge waren mehr als 15.000 Menschen vor Ort, obwohl nur etwa 5.000 zugelassen worden seien. Der Ministerpräsident von Uttar Pradesh setzte einen Ausschuss aus hochrangigen Polizei- und Verwaltungsbeamten ein, die den Vorfall untersuchen sollen. Die Polizei habe eine Anzeige registriert und sei nun auf der Suche nach dem Guru Narayan Sakar Hari, der auch als Bhole Baba bekannt sei. Dessen Assistent sagte dem Fernsehsender India Today, dass eine Genehmigung für das Treffen eingeholt worden sei, aber mehr Menschen als erwartet gekommen seien.
In Indien kommt es immer wieder zu tödlichen Unglücken am Rande religiöser Veranstaltungen. So starben 2016 mindestens 112 Menschen durch ein verbotenes Feuerwerk in einem Tempelkomplex im Bundesstaat Kerala. 2013 wurden 115 Gläubige bei einer Massenpanik an einer Brücke nahe einem Tempel im Bundesstaat Madhya Pradesh getötet. Ebenfalls bei einer Massenpanik starben im Jahr 2008 mehr als 220 Pilger an einem Tempel in der nördlichen Stadt Jodhpur.