Proteste der Opposition Gewalt bei Kundgebung in Bangladesch
In Bangladesch fordert die größte Oppositionspartei BNP den Rücktritt von Ministerpräsidentin Sheikh Hasina. Bei einer Kundgebung in der Hauptstadt Dhaka kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Mindestens ein Polizist soll getötet worden sein.
Eine Kundgebung der größten Opposition in Bangladesch gegen Ministerpräsidentin Sheikh Hasina ist in Gewalt umgeschlagen. Die Polizei setzte in der Hauptstadt Dhaka Tränengas gegen Anhänger der Oppositionspartei "Bangladesh Nationalist Party" ein. Diese sollen mit Knüppeln bewaffnet gewesen sein und hätten Ziegelsteine geworfen.
Mindestens ein Polizist wurde getötet. Mehr als 40 Beamte sowie neun Journalisten erlitten Verletzungen, wie die Polizei mitteilte. Der Fernsehsender Ekattor berichtete, auch ein Polizeikrankenhaus sei angegriffen worden.
Ein Team der Nachrichtenagentur AP beobachtete, dass sich die Gewalt in der Gegend ausbreitete und viele Menschen in umliegenden Gassen Schutz suchten. Es waren demnach rund 10.000 Polizisten im Einsatz. Auch paramilitärische Grenzschutztruppen waren nahe der Gegend zu sehen, in der die oppositionelle Kundgebung stattfand. Die Ausschreitungen dauerten zwei Stunden an, die Demonstration wurde dann aufgelöst.
Rücktritt von Hasina gefordert
Bei der Kundgebung wurde der Rücktritt Hasinas gefordert. Die BNP wirft der seit 15 Jahren regierenden Hasina und ihrer Partei vor, viele Regierungskritiker inhaftiert und die Wahlen 2014 und 2018 manipuliert zu haben. An ihrer Stelle solle eine parteiungebundene Übergangsregierung eingesetzt werden, die die für Januar 2024 geplanten Wahlen überwachen solle, so die Forderung der Oppositionspartei.
Nach Angaben von Oppositionssprecher Zahiruddin Swapan nahmen mehr als eine Million Menschen an der Kundgebung teil. Polizeisprecher Faruk Hossain sagte, es seien rund 200.000 Teilnehmer gewesen.
Hasina und Zia seit Jahrzehnten Rivalinnen
Hasina warf Zias Partei vor, die Entwicklungsagenda ihrer Regierung stören zu wollen. "Heute will die BNP (Bangladesh Nationalist Party) die Regierung stürzen", sagte Hasina bei einer Kundgebung im Bezirk Chattogram. "Sie machen diverse Arten von Drohungen, um eine Bewegung zu starten (...) Keine Drohung wird funktionieren."
Hasina und Zia sind seit Jahrzehnten Rivalinnen. Die nächsten Parlamentswahlen sollen im Januar stattfinden. Hasina bemüht sich um eine vierte Amtszeit hintereinander. Die Opposition demonstriert seit Monaten gegen die Regierung.
USA wollen für demokratischen Wahlprozess sorgen
Die US-Regierung teilte im September mit, sie verhänge Einreisebeschränkungen gegen Personen, die den demokratischen Wahlprozess in Bangladesch gefährdeten, darunter Mitglieder der Strafverfolgung, Regierungspartei und Opposition. Hasina sagte neulich vor dem Parlament, dass die USA sie unbedingt aus dem Amt vertreiben wollten. Kritiker werfen ihr eine zunehmend autoritäre Regierung vor.